Wie bei FEV der KI-Einsatz gelingt

Wohl kein Begriff wurde in den vergangenen Jahren so gehypt wie KI bzw. AI. Wo liegen die Chancen, wie hoch sind die Risiken wirklich oder auch: “Wie kann man den AI-Hype in der Autoindustrie in eine Erfolgsgeschichte wandeln”, wie es im Vortrag von Kevin Heinen und Dominik Lückmann auf dem Automobilwoche Kongress hieß.

Beide kommen vom Ingenieursdienstleister FEV Group. Heinen ist Lead Solution Manager Systems Engineering der Digital-Tochter FEV.io., Lückmann ist Director Motor, Hybrid & Fuel Cell Powertrains bei der FEV Europe –  gewissermaßen ein Software- und ein Hardware-Vertreter.

Bei FEV arbeiten weltweit rund 7000 Mitarbeiter für große Kunden in der Automobilindustrie. FEV hat KI-Anwendungen mit einer hohen Systematik in die Arbeitsabläufe integriert.

Denn häufig werde das Thema geradezu zerrieben, wie Lückmann sagte: einerseits von zu hohen Effizienzerwartungen des Managements und andererseits von Ängsten bei den Mitarbeitern. “Solche Ängste erkennen und das mit berücksichtigen ist eine der Kernaufgaben”, sagt Lückmann.

Bei FEV haben sie deswegen eine Systematik entwickelt. Zunächst wird ein breiter Input zum Thema KI gefiltert: darunter Ideen von Mitarbeitern oder Geschäftspartnern oder Best Practice aus der Industrie. Gefiltert wird nach Kriterien wie Größe der Anwendergruppe, Wirkung, Aufwand sowie mögliche Risiken.

Daraus wiederum werden neue Geschäftsideen, Effizienz- oder Prozessverbesserungen, die dann priorisiert werden.

Heinen, der Software-Experte, macht es an einem Beispiel aus seinem Bereich deutlich. “Durchsicht und Systematisierung von Anforderungen wie beispielsweise in einem Lastenheft – das hat mich früher gern mal acht Stunden lang beansprucht”, sagt Heinen. 

Der FEV AI Agent übernehmen nun den ersten Draft eines Reviews, womit sich der Aufwand für Heinen oder einen Kollegen auf ein bis zwei Stunden verkürze. Wichtig bei allem sei aber, wie Lückmann sagt, “dass KI nicht isoliert betrachtet wird”.

Wichtig seine klare KI-Strategie und ein Umsetzungsplan und, natürlich, auch bei KI, Kommunikation: “Um die Lücke zwischen den Erwartungen des Top-Managements und der Umsetzung auf der Arbeitsebene zu minimieren”, wie Lückmann sagt. (hev)