Umfrage: E-Auto-Interessenten wollen lieber Kaufprämie als Steuergutschrift

Die Bundestagswahl ist vorbei, nun steht die Regierungsbildung an. Die Wunschliste an den künftigen Kanzler ist lang – auch mit Blick auf eine mögliche Förderung von Elektroautos, die bei Privatkäufer im vergangenen Jahr kaum ankamen.

Knapp jeder zweite Verbraucher (42 Prozent), der ein Elektroauto erwerben will, würde einen finanziellen Zuschuss beim Kauf als sinnvollste staatliche Förderung erachten. Für ein weiteres Viertel wäre eine Steuergutschrift beim Autokauf am attraktivsten.

Das geht aus einer Umfrage hervor, die Automobilwoche gemeinsam mit Civey Mitte Februar durchgeführt hat. An ihr nahmen mehr als 1500 Verbraucher teil, die in den nächsten 24 Monaten den Kauf eines E-Autos planen.

„Hohe Anschaffungskosten sind nach wie vor ein großes Hemmnis beim Kauf eines E-Autos. Ein direkter finanzieller Zuschuss wäre daher die mit Abstand bevorzugte Fördermaßnahme für potenzielle Käufer“, sagt Civey-Autoexperte Christian Riedl.

Die hohen Preise für Elektroautos haben dazu geführt, dass im vergangenen Jahr erstmals etliche Privatkunden auf den Gebrauchtwagenmarkt ausgewichen sind: Gut 173.000 gebrauchte BEVs wechselten im vergangenen Jahr den Besitzer. Gleichzeitig kauften knapp 137.000 private Neuwagenkäufer ein Elektroauto.

Jeder zweite E-Auto-Interessierte hat in den vergangenen Monaten den Kauf eines BEVs aufgeschoben, in der Hoffnung, nach der Bundestagswahl staatliche Zuschüsse zu erhalten. Dies ergab eine Automobilwoche-Umfrage Ende Januar.

Auf weit weniger Interesse stoßen bei den potenziellen E-Autokäufern staatliche Zuschüsse zur Ladeinfrastruktur. Nur bei einem guten Viertel (17 Prozent) stößt eine Stromkarte für kostenloses Laden auf besonderen Anklang. Noch weniger sind es bei finanziellen Zuschüssen für ein Ladegerät. Hier können lediglich sechs Prozent begeistern.

„Das verdeutlicht, dass Förderprogramme vor allem dort ansetzen müssen, wo die größte Kaufbarriere liegt – bei den Initialkosten“, sagt Riedl. „Gleichzeitig zeigen die Ergebnisse, dass auch ein Förder-Mix eine gute Antwort auf die aktuelle Kaufzurückhaltung sein kann.“