Preis-Eskalation: Reparaturkosten für Autos steigen erneut

Die Preisspirale bei Auto-Reparaturen dreht sich immer schneller. Das belegt eine aktuelle Auswertung des Garantieversicherers CarGarantie von rund einer Million Garantieverträgen für Neu- und Gebrauchtwagen.

Bereits 2023 gab es mit einem Plus von 39 Euro auf durchschnittlich 657 Euro einen Rekord-Anstieg. Dieser wurde nun mit einem Zuwachs auf 718 Euro pro Reparatur (plus 61 Euro) erneut deutlich übertroffen.

"Der Anstieg bei den durchschnittlichen Reparaturkosten kommt nicht unerwartet", sagt Marcus Söldner, Vorstandsvorsitzender von CarGarantie. Zugleich gebe es keine Anzeichen dafür, dass der Gipfel bereits erreicht sei. "Die Situation des internationalen Handels und die zahlreichen Krisen lassen eher noch weitere Steigerungen befürchten", so Söldner.

Eine steigende Tendenz verzeichnet auch die Deutsche Automobil Treuhand in ihrem aktuellen DAT-Report. Demnach stiegen 2024 die durchschnittlichen Kosten für Verschleißreparaturen pro Pkw (inklusive derer, an denen keine Arbeiten durchgeführt wurden) von 178 auf 184 Euro. Die Kosten für Wartungsarbeiten kletterten von 357 auf im Schnitt 389 Euro.

Als wichtige Ursachen für diese Entwicklung sieht der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) einerseits steigenden Stundensätze der Werkstätten und vor allem steigende Ersatzteilpreise.

Allein 2023 stieg laut GDV der Stundenverrechnungssatz von Werkstätten für Arbeiten an der Mechanik, Elektrik oder der Karosserie um 8,6 Prozent auf 188 Euro. Die Ersatzteilpreise stiegen währenddessen zwischen August 2023 und August 2024 im Schnitt um 6,2 Prozent so der GDV.

Die anfälligste Komponente sowohl bei Neu- als auch bei Gebrauchtwagen ist laut CarGarantie wie im Vorjahr die elektrische Anlage, die für 26 bzw. 21 Prozent der Schadenfälle verantwortlich war. Auf Platz zwei folgt bei Neuwagen die Komfortelektrik (14,9 Prozent) sowie bei Gebrauchten die Kraftstoffanlage (18,2 Prozent).

Am teuersten indes waren Reparaturen am Motor. Auf dieses Bauteil entfiel bei Gebrauchtwagen mehr als ein Viertel der geleisteten Schadenregulierungssumme, bei Neuwagen rund ein Fünftel.

Für Versicherer sind die steigenden Reparaturkosten ein gewaltiges Problem. 2023 verzeichneten die deutschen Kfz-Versicherer laut GDV einen Verlust von drei Milliarden Euro. Für 2024 rechnet der GDV mit zwei Milliarden.