Neuer Peugeot-Chef: Alain Favey kehrt nach Jahren im VW-Konzern zurück zu seinen Wurzeln

Es ist eine Rückkehr zu den Wurzeln. Alain Favey ist seit dem 3. Februar Chef von Peugeot weltweit. Er löste Linda Jackson ab, die im Zuge einer umfangreichen Reorganisation bei Stellantis in den Ruhestand geht. Favey gibt dafür seinen Kommandoposten beim Mobilitätsdienstleister Europcar Mobility auf.

Dort hatte er seit Juni 2023 die nicht einfache Aufgabe übernommen, das Unternehmen im Mehrmarkenkonzern VW zu repositionieren, die Kostenstruktur zu verbessern und eine zeitgemäße Strategie zu formulieren. Anders als übrigens der Name vermuten lässt, ist Europcar auf allen fünf Kontinenten und in 130 Ländern aktiv. Favey bringt also die nötige Erfahrung für einen wahrhaft globalen Job mit.

Nun also Peugeot. „Au travail!“ rief er am Tag seines Antritts tatkräftig in die Runde seiner 8800 LinkedIn-Follower. „Ich bin dankbar für das Vertrauen, das mir (Verwaltungsratspräsident) John Elkann und (Europa--Chef) Jean-Philippe Imparato mit ihrer ehrgeizigen, positiven und bodenständigen Denkweise entgegenbringen“, sagte er. Das macht deutlich, dass Favey den Kurs der Post-Tavares--Ära unterstützt.

Vor seinem Chefposten bei Europcar leitete Favey zwei Jahre lang den Verkauf und das Marketing der Nobelmarke Bentley. 2009 war er als europäischer Verkaufschef der Marke VW nach Wolfsburg gekommen. Danach folgten gut fünf Jahre in der Porsche Holding, dem zur VW AG gehörenden größten europäischen Automobilhändler. Es schlossen sich dreieinhalb Jahre im Verkauf und Marketing bei Škoda an.

Die Wurzeln des Franzosen liegen aber bei PSA, genauer bei Citroën. Fast 20 Jahre verbrachte Favey bei der Marke, zuletzt als Leiter des Flottengeschäfts. In mehreren Ländern stand er in dieser langen Zeit an der Spitze der Citroën--Organisation, so in Belgien, Dänemark, in den Benelux-Ländern, in Großbritannien, Italien und schließlich auch in Frankreich. Dabei lernte er auch das PSA-Urgestein Imparato kennen.

Favey versteht sich bei Peugeot nicht als reiner Automann, sondern als Mobilitätsdienstleister. „Wir stehen an einem technologischen und gesellschaftlichen Wendepunkt in unserer Beziehung zum Automobil“, sagte er bei seiner Bestellung. Er wolle dazu beitragen, Peugeot „in dieser Phase der schnellen Transformation“ als starken Mobilitäts-Player zu etablieren.

Favey hat einen Master in International Marketing an der Pariser Wirtschaftshochschule HEC absolviert. Sie zählt zu den renommiertesten Eliteschulen des Landes.