Renault Deutschland: Haico van der Luyt ist neuer Vertriebschef

Renault Deutschland wechselt den Vertriebschef: Haico van der Luyt ist künftig als Direktor für den Vertrieb und das Flottengeschäft zuständig. Er übernimmt die Aufgaben von Michael Löhe, der das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlassen hat.

Mit der Neubesetzung hängt Renault Deutschland allerdings die Position des Vertriebschefs niedriger im Unternehmen auf: War Vorgänger Löhe noch als Mitglied des Vorstands im Top-Gremium des Unternehmens verankert, rutscht sein Nachfolger van der Luyt als Direktor in die zweite Managementreihe.

„Das Vorstandsmodell basiert auf vergangenen Strukturen der Renault Deutschland AG“, sagte eine Sprecherin auf Anfrage der Automobilwoche. Diese habe man bereits ein Stück aufgebrochen, nun folge ein weiterer Schritt. Zudem sei ein Direktorenvertrag leichter zu vergeben als ein Vorstandsvertrag. Der Vorstand besteht nun aus Florian Kraft (Vorsitzender), Emmanuel Guiffault (Marketing), Pierre Pourcel (Finanzen) und Thilo Schmidt (Dacia).

Van der Luyt kommt vom Wettbewerber Stellantis und bringt mehr als 25 Jahre Erfahrung in der Automobilbranche mit, davon 13 Jahre als Mitglied verschiedener Geschäftsleitungen und Vorstandsgremien.

Zuletzt leitete er als Sales & Marketing Manager für Citroën Europe die Vertriebs- und Marketingaktivitäten des Unternehmens unter anderem auf dem deutschen und niederländischen Markt. Zudem war er bereits Geschäftsführer von Peugeot Deutschland und Country Manager für die Marken Alfa Romeo und Jeep auf dem deutschen Markt.

„Mit Haico van der Luyts Kompetenzen sind wir optimal aufgestellt, um die anstehenden Herausforderungen angehen zu können. Er hat in seiner Laufbahn Mehrmarken-Portfolios erfolgreich gemanagt, Turnaround-Programme geleitet und stets gute Beziehungen zum Händlernetz gepflegt. Und er hat immer wieder gezeigt, dass er in der Lage ist, Teams aufzubauen, zu entwickeln und zu motivieren“, sagt Renault-Deutschlandchef Florian Kraft.

Das hat die deutsche Tochter des französischen Autobauers dringend nötig. Denn in den vergangenen Jahren hatte Renault Deutschland große Probleme. Schwierige Rahmenbedingungen, falsche Entscheidungen und der Weg der Höherpositionierung haben dazu geführt, dass Renault deutlich weniger verkauft und an Marktanteilen verloren hat.

Im letzten Vorkrisenjahr kam Renault Deutschland mit mehr als 131.000 verkauften Pkw noch auf einen Marktanteil auf 3,6 Prozent. Bis Ende August 2024, als Florian Kraft neuer Deutschlandchef wurde, schrumpfte der Anteil auf 1,8 Prozent. Seither versucht Kraft das Steuer zu wenden und setzt wieder stärker auf Volumen.