Renault Deutschland stellt Händlernetzentwicklung unter neue Leitung

Renault-Deutschlandchef Florian Kraft baut sein Führungsteam weiter um: Die Verantwortung für die Entwicklung des Händlernetzes übernimmt Julien de Bouteiller. Das geht aus einem Händlerschreiben des Unternehmens hervor, das der Automobilwoche vorliegt.

De Bouteiller übernimmt die Aufgaben von Christina Alexa Ziefer, die das Unternehmen laut Schreiben auf eigenen Wunsch verlassen hat, "um sich neuen beruflichen Herausforderungen zu stellen".

Ziefer war mehr als zwei Jahrzehnte im Renault-Konzern tätig, zunächst bei einem Tochterunternehmen, ab 2010 bei Renault Deutschland in verschiedenen Führungsfunktionen. Seit April 2022 war sie als Direktorin für die Netzentwicklung verantwortlich.  

Ihr Nachfolger kommt aus den eigenen Reihen: Der 45-jährige Franzose ist bereits seit 2007 bei Renault Deutschland. Nach verschiedenen Aufgaben übernahm er 2018 die Leitung der Kundenbetreuung, seit 2021 verantwortet er die Renault Group Academy.

In seiner neuen Aufgabe warten auf de Bouteiller zahlreiche Herausforderungen. Die Strategie von Krafts Vorgänger hat viele Partner verärgert. Die Netzverkleinerung der vergangenen Jahre stieß bei vielen auf Skepsis.

Große Traditionshändler wie Preckel und Wahl sind aus dem Netz ausgeschieden, das hat Lücken gerissen. Kleinere Partner waren zum Teil nicht mehr bereit, in die Marke zu investieren.

Nachdem Kraft im Herbst des vergangenen Jahres das Steuer übernommen hatte, hat er einen Teil der Partner wieder für die Marke gewonnen und zurückgeholt.

Das Ganze hat trotzdem tiefe Spuren hinterlassen. Vom Absatzeinbruch der Krisenjahre hat sich Renault Deutschland nicht erholt. Im vergangenen Jahr sanken die Neuzulassungen laut Kraftfahrtbundesamt um ein Fünftel auf knapp 55.000 Pkw (Marktanteil: 1,9 Prozent).

Die Konzernschwester Dacia hat mit deutlich mehr als 70.000 Pkw-Neuzulassungen die Kernmarke in Deutschland deutlich hinter sich gelassen.