Nicolas Peter soll BMW-Aufsichtsratschef werden

BMW soll auf der Hauptversammlung im kommenden Mai einen neuen Aufsichtsratschef bekommen. Nicolas Peter, der frühere Finanzchef, wird Nachfolger von Norbert Reithofer, wie zuerst das Handelsblatt berichtet. Über eine Rückkehr von Peter war seit seinem Ausstieg im Mai 2023 spekuliert worden.

Der 62 Jahre alte Jurist hat von 1991 bis 2023 sein gesamtes Berufsleben bei BMW verbracht. Nach zahlreichen leitenden Positionen, unter anderem im europäischen Ausland, war er von 2017 bis 2023 Finanzvorstand des Unternehmens.

Seine Amtszeit fiel damit in die Zeit der Coronakrise, die auch für die Autobranche eine schwere Prüfung darstellte.

Sein Vorgänger Norbert Reithofer war von 2006 bis 2015 Vorstandschef von BMW und wechselte anschließend direkt in den Aufsichtsrat, den er seitdem leitet. Das hatte damals für Kritik gesorgt, weil die Grundsätze der Corporate Governance eigentlich eine Pause vorsehen.

Die Krise der Autobranche ist an BMW nicht spurlos vorbeigegangen. Im dritten Quartal ist der Gewinn deutlich eingebrochen, unter anderem aufgrund eines Rückrufs wegen Bremsproblemen. Auf dem wichtigsten Einzelmarkt China, bisher ein verlässlicher Gewinnbringer, wenden sich die Kunden verstärkt einheimischen Konkurrenten zu.

Im Vergleich zur Konkurrenz steht BMW jedoch gut da. Das liegt unter anderem an den Großaktionären Susanne Klatten und Stefan Quandt, die seit Jahrzehnten für stabile Verhältnisse sorgen. Sowohl die Elektroautos als auch die Verbrenner kommen bei den Kunden gut an.

Für die kommenden Jahre setzt das Unternehmen große Hoffnungen auf die Plattform "Neue Klasse", auf der zahlreiche Modelle basieren sollen. Das erste wird im kommenden Jahr präsentiert. (swi)

Update vom 10. Dezember 2024: BMW hat den Bericht bestätigt. Nicolas Peter soll der Hauptversammlung im Mai 2025 als neuer Aufsichtsratschef vorgeschlagen werden. Seine Wahl gilt als sicher. Norbert Reithofer stellt sich nach zwei Amtszeiten nicht mehr zur Wahl.