Wie Autohelden den deutschen Markt für China-Ersatzteile revolutionieren will

Wenn die jungen chinesischen Marken in Deutschland erfolgreich Fuß fassen wollen, spielt das Ersatzteilgeschäft eine entscheidende Rolle. Bei vielen Herstellern aus China gibt es dabei Probleme, oft stehen Fahrzeuge Wochen, teilweise monatelang in den Werkstätten.

Den Engpass will der Teilehändler Autohelden.com lösen. "Gemeinsam mit unserem Partner Dragonparts haben wir eine Plattform aufgebaut, bei der wir mehr als 70.000 Originalersatzteile chinesischer Hersteller bieten", sagt Christoph Wicke, Geschäftsführer von Autohelden.com.

Er verspricht, an die Teile aller chinesischen Marken zu kommen, die ihre Fahrzeuge in Europa vertreiben. "Wir haben eine 100-Prozent-Versorgung über alle Marken hinweg."

Schon zahlreiche chinesische Marken haben den Sprung nach Deutschland gemacht, allerdings bleiben die meisten bislang unter den Erwartungen.

Neben größeren Marken wie MG, BYD und GWM, die im vergangenen Jahr vier- beziehungsweise fünfstellige Absatzzahlen erreichten, gibt es auch Marken wie Nio, Hongqi und BAIC, die deutlich darunter liegen.

Autohelden.com holt die Fahrzeugteile aus China, dabei sind keine Mittelsmänner dazwischengeschaltet. Dadurch sei der Zugriff zu 100 Prozent gesichert und zugleich gebe es die Möglichkeit, die Teile günstig anzubieten, so Wicke. "Wir sind 20 bis 40 Prozent günstiger gegenüber dem Kauf beim Hersteller."

Bis das Ersatzteil beim Kunden eintrifft, braucht es in der Regel 25 bis 30 Tage. Alternativ bietet Autohelden.com eine Expressbestellung, dann verkürzt sich die Lieferzeit auf sieben bis zehn Tage.

Ab einem Bestellwert von 500 Euro fallen keine Frachtkosten an. Ist der Bestellwert niedriger, fallen mindestens 30 Euro an, eine Expressbestellung kostet mehr.

Der nächste Schritt ist bereits geplant: "Zusätzlich bauen wir uns ein eigenes Lager für die Schnelldreherteile auf, um Kunden in Europa innerhalb 48 bis 72 Stunden zu beliefern", sagt Wicke. Bereits heute seien mehrere hundert Teile verfügbar.

Der einfachste Weg ist, wenn der Werkstattmitarbeiter das fehlende Teil anhand der entsprechenden Nummer nennen kann. Ist dies nicht der Fall, "gehen wir gemeinsam mit ihm auf die Suche nach dem Teil", so Wicke. "Dabei helfen uns feste Ansprechpartner in China, die für uns arbeiten."

Nach dem Start sei die Resonanz unter Autohäusern, Werkstattketten und Versicherern groß gewesen, sagt Wicke. Er ist bereits einen Schritt weiter: "Wir bieten die Teileversorgung nun zunächst in Deutschland an, im vierten Quartal wollen wir sie europaweit ausrollen."