Herr Bhatia, wie hat sich der Gebrauchtwagenmarkt 2024 mit Blick auf die Standtage entwickelt?
Wir sehen in unseren Zahlen, dass sich die Nachfrage nach Gebrauchtwagen positiv entwickelt hat. Konkret: Die Standtage sind im Jahresverlauf um neun Prozent gesunken. Die Zahl der Aufrufe von Fahrzeuginseraten lag bei uns zuletzt sechs Prozent über Vorjahresniveau. Und vor allem haben wir dem Handel 20 Prozent mehr Kundenanfragen gesendet. Das ist eine ganze Menge.
Womit wurde das erreicht?
Mit starken und kontinuierlichen Investitionen in Produkt, Team und Marke. Jeden Tag nehmen wir rund 50 Änderungen an unserer Plattform vor, um sie weiter zu optimieren. Und wir investieren Millionen von Euro in Marketing, um Käufer für das Inventar unserer Händler zu gewinnen. So erzeugen wir dann mehr Leads und eine höhere Leadqualität.
Wie entwickeln sich die Preise?
Nach den Rekordpreisen im Jahr 2022, auch ausgelöst von externen Effekten, beobachten wir im Moment einen Preisrückgang über alle Segmente hinweg. Es gibt aber klare Unterschiede mit Blick auf die Antriebsformen. Bei Elektroautos ist das Preisniveau um sieben Prozent gesunken, bei Verbrennern nur um knapp drei Prozent. Elektromobilität bleibt ein komplexer Markt.
Was erwarten Sie dann für 2025?
Elektroautos in großem Umfang zu vermarkten, bleibt eine Herausforderung. Es gibt drei bis vier Hauptgründe, warum Konsumenten sich mit E-Autos schwertun: die Preise, die Reichweite, die Infrastruktur und die Frage nach der Batterieleistung, insbesondere bei Gebrauchtfahrzeugen. Im Ergebnis sind die Standtage von Elektroautos um einiges höher als bei Diesel und Benzinern. Und aufgrund der höheren Zinssätze kostet es den Handel zunehmend mehr Geld, ein E-Auto auf dem Hof stehen zu haben.