Steuervorteil für E-Auto-Dienstwagen künftig bis 70.000 Euro

Armin Wutzer

Fahrer von Elektro-Dienstwagen profitieren von besonders niedrigeren Steuern. Für den niedrigsten Steuersatz war bisher allerdings bei 60.000 Euro Schluss. Das ändert sich nun.

Mittwoch, 27. März 2024, 15.04 Uhr

Foto: BMW

Vom erhöhten Grenzwert für die 0,25 Prozent Regel dürften vor allem deutsche Hersteller profitieren. Der BMW iX3 etwa kostet in der Ausstattungslinie "Inspiring" mindestens 67.300 Euro. Dienstwagenfahrer mit diesem Auto mussten darum bisher 0,5 Prozent des Listenpreises versteuern. Durch den neuen Grenzwert von 70.000 Euro fällt das Modell nun aber unter den niedrigeren Satz.

Nachdem der Gesetzgeber der Elektromobilität durch die Abschaffung des Umweltbonus zuletzt einen deutlichen Dämpfer verpasst hat, wird die Förderung nun wieder ein Stück weit hochgefahren: Der Bundesrat hat nach langem Gezerre dem Wachstumschancengesetz der Ampel-Koalition zugestimmt. In dem rund 250 Seiten starken Gesetzentwurf verbirgt sich auch ein Passus zur Versteuerung privat genutzter emissionsfreier Dienstwagen (§ 6 Abs. 1 Nr. 4 Satz 2 Nr. 3, 5 EstG). Bisher galt, dass der geldwerte Vorteil der privaten Nutzung dieser Fahrzeuge bis zu einem Listenpreis von 60.000 Euro statt mit einem Prozent des Bruttolistenpreises nur mit 0,25 Prozent zu versteuern ist.

Diese Schwelle wird nun auf 70.000 Euro angehoben – und das rückwirkend zum ersten Januar 2024. Das diene der "Steigerung der Nachfrage unter Berücksichtigung der Ziele zur Förderung einer nachhaltigen Mobilität und um die gestiegenen Anschaffungskosten solcher Fahrzeuge praxisgerecht abzubilden". Liegt der Bruttolistenpreis über 70.000 Euro müssen 0,5 Prozent versteuert werden.

Ursprünglich waren 80.000 Euro geplant

Von der 70.000 Euro-Schwelle sind laut dem Fachdienst Haufe auch Hybridfahrzeuge mit einer Mindestreichweite von 80 Kilometern betroffen. Für diese gilt allerdings ein Steuersatz von 0,5 Prozent.

Ursprünglich sollte der Grenzwert sogar auf 80.000 Euro erhöht werden. Dieser wurde dann jedoch auf 70.000 Euro revidiert. Ob dieser Wert Bestand haben würde, war angesichts des Hin- und Her des Gesetzentwurfs zwischen Bundestag und Bundesrat und der Anrufung des Vermittlungsausschusses bis zuletzt nicht sicher. Das stieß vor allem in Flotten und Fuhrparks auf Kritik. "Für Flotten sind verlässliche Rahmenbedingungen entscheidend", sagt Marc Oliver Prinzing, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands Betriebliche Mobilität. Daran habe es zuletzt gemangelt. Unsicherheit bremse den Hochlauf der E-Mobilität, so Prinzing.