Audi treibt Konzernumbau voran und schafft neuen Posten

Audi steht vor einem harten Sparkurs. Es geht um Jobabbau und Verlagerung von Abteilungen; die Verhandlungen haben darüber haben begonnen. Was CEO Gernot Döllner schon angegangen hat, sind Umbauten bei der Organisation.

Der nächste Schritt ist jetzt die neue Abteilung zentrale Abteilung "Transformation, Consulting und Organisation". Die Leitung übernimmt ab März Yvonne Bettkober, die zuletzt die weltweite Organisationsentwicklung und Transformation der Volkswagen AG sowie von Cariad verantwortet hat.

Auf das Audi-Management kommen harte Verhandlungen mit den Arbeitnehmern zu. Wie das „Handelsblatt“ berichtet, plant Audi-Chef Gernot Döllner massive Einsparungen. Die Kosten für Material sollen bis 2030 um bis zu acht Milliarden Euro sinken, die Personalkosten sollen pro Jahr um eine Milliarde Euro sinken.

Betriebsbedingte Kündigungen sind bei Audi bis 2029 ausgeschlossen. Der Betriebsrat hat bereits Widerstand gegen die Pläne angekündigt, die IG Metall nannte die Pläne eine „Liste des Grauens“.

Bereits zu Beginn des Jahres hatte Audi mit der Einführung der Matrix-Organisation und mit einer veränderten Baureihenorganisation erste Weichen gestellt. Nun folgt mit der neuen Einheit ein weiterer Schritt, um die Kosten zu senken und die Produktivität zu steigern.

Yvonne Bettkober bringt laut Audi-Mitteilung mehr als 20 Jahre Managementerfahrung bei internationalen Technologie- und Digitalunternehmen mit. Sie arbeitete unter anderem bei  Microsoft und Amazon Web Services. "Die aktuellen Herausforderungen erfordern schnelles Handeln mit kurzen Entscheidungswegen", wird sie in der Mitteilung zitiert.

Audi ist in den vergangenen Jahren deutlich hinter BMW und Mercedes zurückgefallen. In den ersten neun Monaten 2024 lag die Rendite gerade einmal bei 4,5 Prozent. Innerhalb des VW-Konzerns ist jetzt Skoda deutlich profitabler. Der Diesel-Skandal und häufige Wechsel im Management hemmten die Entwicklung von Audi.

Zudem kämpft die Marke mit den gleichen Problemen wie die Premium-Konkurrenz: nachlassende Nachfrage in China, verunsicherte Kunden in Europa, drohende Zölle in Europa.

Neben den Einsparungen und der neuen Struktur setzt Döllner auf Kooperationen, eine neue Marke in China und neue Plattformen. Zudem wird intern eine Produktion in den USA diskutiert, um mögliche Strafzölle der USA zu vermeiden.