China-Schwäche beschert Mercedes-Benz Gewinneinbruch

Wegen der Schwäche auf dem wichtigen chinesischen Markt hat Mercedes-Benz im dritten Quartal einen Gewinneinbruch hinnehmen müssen. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) sackte im Jahresvergleich um fast die Hälfte auf 2,52 Milliarden Euro ab, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte.

In der Pkw-Sparte waren es sogar nur noch 1,21 Milliarden Euro Gewinn, was einer bereinigten Umsatzrendite von 4,7 Prozent entspricht. So niedrig fiel die Marge seit Jahren nicht mehr aus. Ein Jahr zuvor waren es noch 12,7 Prozent gewesen.

„Die Finanzergebnisse des dritten Quartals entsprechen nicht den Ansprüchen, die wir bei Mercedes-Benz an uns selbst haben", sagte Mercedes-Finanzchef Harald Wilhelm angesichts der schwachen Zahlen. Jedoch sei es auch in diesen schwierigen Zeiten gelungen, erneut einen soliden Cash Flow zu erwirtschaften. Der Barmittelzufluss lag bei 2,41 Milliarden Euro und damit 12,3 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum.

"Wir beobachten die Marktentwicklung weiterhin aufmerksam und werden zudem unsere Anstrengungen für weitere Effizienzsteigerungen und Kostenverbesserungen im gesamten Geschäftsmodell verstärken", kündigte Wilhelm an. Ob dies ein neues Sparprogramm bedeutet, blieb zunächst offen.

Mercedes führt den Rückgang auf die "schwächeren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sowie einen intensiven Wettbewerb, insbesondere in Asien" zurück. Weitere Gründe seien eine schwächere Preisdurchsetzung sowie ein unvorteilhafterer Produktmix.

So musste Mercedes vor allem Im Top-End-Segment mit sinkenden Verkäufen kämpfen. Dazu gehört etwa die S-Klasse, die bereits seit längerer Zeit weniger nachgefragt ist. Auch der Modellwechsel bei der G-Klasse habe sich negativ ausgewirkt. Sie soll im vierten Quartal voll verfügbar sein.

Mercedes-Chef Ola Källenius hatte bereits im September die Gewinnprognosen des Konzerns deutlich gesenkt, weil vor allem die teuren Modelle mit dem Stern in China nicht so gut laufen wie gedacht. Der Umsatz ging im dritten Quartal um 6,7 Prozent auf 34,5 Milliarden Euro zurück.

Der Konzerngewinn fiel um über die Hälfte auf 1,72 Milliarden Euro. Die Ende September deutlich nach unten korrigierte Prognose für das Gesamtjahr bleibt unverändert. Die bereinigte Umsatzrendite bei den Pkw soll im Gesamtjahr zwischen 7,5 Prozent und 8,5 Prozent liegen.