MG erwägt Produktion in Spanien

MG Motor erwägt spanischen Medien zufolge, eine Fertigung in Nordspanien zu errichten. Das Unternehmen stehe in Gesprächen mit dem spanischen Industrieministerium, berichteten mehrere Medien einvernehmlich. Eine Entscheidung soll demnach bis Ende September fallen.

Ein Sprecher von MG Motor sagte dazu, der Mutterkonzern SAIC habe zahlreiche Optionen in Europa besucht und in Erwägung gezogen, eine Entscheidung sei aber noch nicht gefallen. "Es wurden zahlreiche Standorte begutachtet, sowohl Brownfield- (bestehende Industriegelände) als auch Greenfield-Lösungen (Neubau-Varianten)."

Welche Standorte konkret in Betracht gezogen werden, ließ der Sprecher offen. In den vergangenen Wochen hatten verschiedene Medien aus mehreren Ländern über Gespräche zu Standorten in Ungarn, in der Tschechischen Republik und in den Niederlanden berichtet. Aus dem Umfeld von Ford hatte es auch geheißen, dass das Focus-Werk in Saarlouis anfangs im Auswahlverfahren war.

SAIC könnte sich womöglich am Ende für eine Brownfield-Lösung entscheiden, weil dann der Produktionsstart früher erreichbar wäre als bei einem völligen Neubau mit zahlreichen Genehmigungsverfahren. Wann SAIC mit der Fertigung starten wolle, sagte der Sprecher nicht. Früheren Angaben zufolge sollte eine Produktion im vierten Quartal 2027 beginnen.

Wesentlichen Rückenwind erhielten die Pläne durch die Entscheidung der EU, aus China stammenden Fahrzeugen höhere Zolltarife aufzuerlegen. Bei einer Produktion in Europa würde dies entfallen. Auf die Marken von SAIC würde nach bisherigem Stand ein erhöhter Zolltarif von 37,6 Prozent anfallen, das höchste der geplanten Niveaus.

Im vergangenen Jahr hatte MG von seinem Bestseller MG4 in Europa 72.421 Einheiten verkauft, das war damit Rang sechs unter allen rein elektrischen Pkw in der Region. Dieses Modell käme für eine Fertigung in Europa in Frage, aber ebenso der jüngst angekündigte MG S5, ein SUV.