23 Millionen Euro für Tavares? Stellantis-Investoren wollen das verhindern

Stellantis-Investoren machen Stimmung gegen das vorgeschlagene Vergütungspaket in Höhe von 23,1 Millionen Euro für den ehemaligen CEO Carlos Tavares. Die Summe setzt sich zusammen aus Gehalt, Bonuszahlungen und einer Abfindung.

Wie das Nachrichtenunternehmen Bloomberg berichtet, rufen einflussreiche Investoren wie Allianz Global Investors dazu auf, bei der Hauptversammlung des Herstellers an diesem Dienstagnachmittag gegen das Vergütungspaket zu stimmen. Die Abstimmung wäre für den Hersteller jedoch nicht bindend.

Hintergrund ist die Auffassung der Investoren, Tavares habe durch strategische Fehlentscheidungen und seine eiserne Kostendisziplin zu Umsatz- und Gewinnrückgängen des Konzerns beigetragen. Daher stehe die vorgesehene Zahlung in einem Missverhältnis zu seiner Leistung.

Tavares war im Dezember vergangenen Jahres nach internen Meinungsverschiedenheiten abrupt von seinem Amt zurückgetreten. Zum Schluss hatte der CEO kaum noch Verbündete im Unternehmen, wie die Automobilwoche zu der Zeit erfuhr.

Davon zeugten verschiedene Aussagen. So sagte Finanzchef Doug Ostermann, Tavares habe die Beziehungen des Konzerns zu Händlern, Zulieferern, Gewerkschaften und Regierungen belastet: "Wir müssen ganz eindeutig Vertrauen zurückgewinnen."

"Man kann sich nicht jeden zum Feind machen", zitierte die Nachrichtenagentur Reuters darüber hinaus eine anonyme Führungskraft.

Bei einer Aufsichtsratssitzung im November, bei der es unter anderem um die strengeren CO2-Grenzwerte in der EU ging, soll es dann zum Zerwürfnis zwischen Tavares und Verwaltungsratschef John Elkann gekommen sein. (mer)