"Tarifverträge in Brand gesteckt": Warnstreiks bei VW beginnen

Nach Ende der Friedenspflicht zum 30.11 beginnen die Warnstreiks bei VW – begleitet von kämpferischer Rhetorik. “Volkswagen hat unsere Tarifverträge in Brand gesteckt”, sagte Thorsten Gröger, der für die Gewerkschaft die Tarifverhandlungen mit VW führt. “Wenn nötig, wird das der härteste Tarifkampf, den Volkswagen je gesehen hat.”

Die Warnstreiks sollen an diesem Montag in allen neun deutschen VW-Standorten stattfinden. Das Unternehmen verlangt von der Belegschaft einen Gehaltsverzicht von zehn Prozent und droht mit Werksschließungen.

In drei Verhandlungsrunden im Herbst hatten sich Management und Arbeitnehmervertreter nicht auf einen neuen Tarifvertrag für die rund 120.000 Beschäftigten in Deutschland einigen können. Der VW-Vorstand verweist auf Überkapazitäten und die Notwendigkeit struktureller Veränderungen. 

Eine Einigung in diesem Jahr scheint nun zunehmend unwahrscheinlich. Stattdessen wirken die Fronten verhärtet, was sich auch in den Aussagen der Arbeitnehmervertreter niederschlägt. Das Agieren des VW-Vorstands gehe den Beschäftigten “an die Nieren”, sagte Betriebsratschefin Daniela Cavallo laut Mitteilung der IG Metall. Die Belegschaft gehe es nun darum, “ bei Aktionen der eigenen Wut Luft zu machen”. 

Das Unternehmen versucht die Auswirkungen der Arbeitskämpfe einzudämmen. Man respektiere “das Recht der Beschäftigten, an einem Warnstreik teilzunehmen”, sagte ein Sprecher.

Gleichzeitig habe man Vorkehrungen getroffen, um “die Auswirkungen des Warnstreiks auf unsere Kundinnen und Kunden, unsere Partner sowie unsere Industrieanlagen so gering wie möglich halten”. (hev)