Trump verschiebt Zölle: Autobauer erhalten einen Monat Schonfrist

Überraschende Ankündigung aus den USA: Nachdem US-Präsident Donald Trump erst vor wenigen Tagen Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Waren aus Kanada und Mexiko in Kraft gesetzt hat, gewährt die Regierung den Autobauern nun einen einmonatigen Aufschub. Das gab die Pressesprecherin des Weißen Hauses bekannt.

Die Zölle stellen die Branche vor große Probleme. Zahlreiche Autobauer produzieren Fahrzeuge in Mexiko, da die niedrigeren Löhne dort Kostenvorteile bieten, und importieren sie anschließend in die USA.

Noch ist unklar, für wen die Ausnahme genau gilt. Voraussetzung ist, dass die Hersteller die Regeln des Freihandelsabkommens USMCA einhalten. Dieses schreibt einen Wertschöpfungsanteil in Nordamerika von 75 Prozent vor.

Das trifft auf die drei großen US-Autobauer General Motors, Ford und Stellantis zu, sollte jedoch auch für die meisten anderen Hersteller gelten. Im Jahr 2023 waren laut einem Bericht des US-Handelsbeauftragten nur 8,2 Prozent der aus Kanada oder Mexiko in die USA importierten Fahrzeuge zollpflichtig.

Der deutsche Autokonzern Volkswagen prüft aufgrund der Zölle Anpassungen seines US-Geschäfts. „Als Reaktion auf die neuen Zölle aktivieren wir einen umfassenden Notfallplan, um unsere Geschäfte, Lieferketten, Händler und Verbraucher zu schützen“, teilte Volkswagen of America mit.

Mit Sofortmaßnahmen will der Konzern möglichst viele Arbeitsplätze sichern. Geprüft werden notwendige Anpassungen in der Produktion und bei den Importen. Details dazu hat VW bisher nicht genannt.

Der Autobauer hat 2024 in den USA deutlich zugelegt und will weiter wachsen, um die Abhängigkeit von China zu verringern.

Das Unternehmen betreibt ein Werk in Puebla (Mexiko), aus dem fast die Hälfte der in den USA verkauften Volkswagen stammt. Zugleich gibt es ein Werk in Chattanooga (USA), das jedoch viele Komponenten aus Mexiko bezieht.

Gleichzeitig appellierte VW an die US-Regierung, die Entscheidung zu revidieren. Die Zölle hätten „verheerende Auswirkungen auf die Automobilindustrie“ und würden amerikanischen Kunden schaden.

Aus der Konzernzentrale hieß es, als global agierender Automobilhersteller beobachte man die Entwicklungen in Nordamerika sehr genau. VW ist demnach bereit, mit politischen Entscheidungsträger zusammenzuarbeiten.

Gemeinsam will der Autobauer Lösungen für Arbeitnehmer, Unternehmen und Verbraucher finden. Weiterhin tritt der Konzern für offene Märkte und stabile Handelsbeziehungen ein.