Seit 2016 erlebten Kia und Ford einen Absturz in China. Dann passten sie ihre Strategie an, jetzt wachsen sie wieder. Können deutsche Premiumhersteller von ihnen lernen?
Der Bronco gehört zu den Modellen, die Ford in China produziert.
Viele internationale Autohersteller haben Mühe, mit Chinas schnellem Wandel hin zu elektrifizierten Fahrzeugen Schritt zu halten. Sie verlieren Marktanteile und reagieren oft mit Produktionskürzungen, ohne eine klare Strategie zu haben.
Ford und Kia, die in den vergangenen Jahren mit rückläufigen Verkaufszahlen in China zu kämpfen hatten, zeigen jedoch Ansätze, die auch ihren Konkurrenten Hinweise darauf geben könnten, wie das Geschäft in China wiederbelebt werden kann.
Im Jahr 2016 erreichten die Verkaufszahlen von Ford und Kia in China ihren Höchststand. Ford verkaufte 1,3 Millionen Fahrzeuge, Kia 650.000 – angetrieben durch die Nachfrage nach Crossovern und SUVs.
Doch seitdem sind die Absätze stark eingebrochen: Bis 2022 sanken die Auslieferungen von Ford auf unter 500.000 Fahrzeuge, während Kias Verkäufe auf rund 94.000 Fahrzeuge fielen.
Angesichts wachsender finanzieller Verluste haben beide Unternehmen ihre Produktionskapazitäten in China bis 2023 um mehr als 50 Prozent reduziert. Doch sie haben auch zwei wichtige Maßnahmen ergriffen, um ihre Geschäfte in China zu stabilisieren.
Erstens haben sowohl Ford als auch Kia beschlossen, günstigere Modelle aus ihrem Angebot zu streichen, um die Profitabilität zu verbessern.
Ford stellte 2023 die Produktion aller Kompaktlimousinen wie dem Focus sowie von Crossovern wie dem Kuga und EcoSport ein, die in einem Joint Venture mit Changan Automobile gefertigt wurden.
Kia stoppte bereits 2021 die Produktion von Fahrzeugen in Zusammenarbeit mit der Jiangsu Yueda Group, die unter 100.000 Yuan (ca. 12.800 Euro) kosteten.
Zweitens setzen beide Hersteller verstärkt auf den Export von in China produzierten Fahrzeugen. Ford exportierte im vergangenen Jahr über 100.000 Fahrzeuge in Märkte wie Lateinamerika, den Nahen Osten und Südostasien.
Zu den wichtigsten Exportmodellen gehören der Ford Mondeo, der Equator und der Lincoln Nautilus. Im ersten Halbjahr 2024 stiegen die Exporte von Ford aus China um 45 Prozent auf 75.000 Fahrzeuge.
Im Dezember 2023 brachte Ford zudem den ersten lokal produzierten Pickup, den Ranger, auf den chinesischen Markt. Im April folgte der in China gebaute Geländewagen Bronco.
Durch diese Maßnahmen – Produktionskürzungen, Optimierung des Modellportfolios und steigende Exporte – konnte Ford in den zurückliegenden vier Quartalen in China Gewinne erzielen, wie Ford-China-CEO Sam Wu im September bekanntgab.
Auch Kia hat erhebliche Fortschritte bei den Fahrzeugexporten aus China gemacht. Im Jahr 2023 stiegen Kias Exporte um 125 Prozent auf 86.062 Fahrzeuge. Zu den Hauptexportmodellen zählten die Limousine Pegas sowie die Crossover-Modelle Seltos und KX1, die in mehr als 50 Länder im Nahen Osten, Afrika, Asien-Pazifik und Lateinamerika geliefert wurden.
Dank der Exporte erholten sich die Gesamtauslieferungen von Kias China-Geschäft im vergangenen Jahr auf mehr als 166.000 Fahrzeuge.
Das China-Joint-Venture von Kia exportiert inzwischen Fahrzeuge in 76 Länder. Angetrieben durch das anhaltende Exportwachstum stiegen die Gesamtauslieferungen bis August um 61 Prozent auf mehr als 154.000 Fahrzeuge.
Trotz dieser Fortschritte haben weder Ford noch Kia eine bedeutende Position im boomenden Markt für elektrifizierte Fahrzeuge in China aufgebaut. Die Verkaufszahlen ihrer in China produzierten Elektrofahrzeuge – wie dem Ford Mustang Mach-E und dem Kia EV5 – bleiben bisher sehr begrenzt.
Dennoch haben die bisherigen Erfolge von Ford und Kia es ihnen ermöglicht, ihre Präsenz auf dem weltweit größten Automarkt aufrechtzuerhalten.
Auch für die deutschen Premiumhersteller war China jahrelang der wichtigste Markt. Jetzt schicken sie wegen der Lage dort Gewinnwarnungen. Nach einer Auswertung des Datendienstleisters Marklines ging etwa der Absatz von Mercedes in China von Januar bis Juli um acht Prozent auf 403.725 Autos zurück.
Bei BMW und Audi läuft es nicht besser. Ganz übel hat es Porsche erwischt: Beim Stuttgarter Sportwagenbauer beträgt das Minus mit 31.201 verkauften Einheiten verglichen mit den ersten sieben Monaten des Jahres 2023 sogar 37 Prozent.
Dieser Artikel ist zuerst bei der Automobilwoche-Schwester Automotive News China erschienen. Er wurde von KI übersetzt und von einem Redakteur der Automobilwoche bearbeitet.
