Absatz-Delle in Deutschland: Mercedes meldet mageres zweites Quartal
Mercedes hat im zweiten Quartal weniger Autos verkauft, vor allem von den teuren Modellen. Das schlägt sich deutlich in den Geschäftszahlen nieder.
Die bereinigte Marge vor Zinsen und Steuern – also der Anteil des Gewinns im Tagesgeschäft am Umsatz – im wichtigen Autogeschäft lag von April bis Juni bei 10,2 Prozent und damit mehr als drei Prozentpunkte unter dem starken Vorjahreswert.
Im zweiten Quartal sind die Verkäufe der besonders lukrativen Top-End-Modelle wie auch der Absatz insgesamt im Vergleich zum Vorjahresquartal gesunken. Auf dem wichtigen Automarkt China wurde Mercedes weniger Neuwagen los, besonders deutlich war der Rückgang aber in Deutschland.
Mercedes-Benz Cars setzte im zweiten Quartal insgesamt 496.712 Einheiten ab; im zweiten Quartal 2023 waren es 515.746 gewesen (-3.7%).
Analysten hatten sich im Schnitt etwas mehr Marge ausgerechnet. Mercedes-Chef Ola Källenius senkte die Renditeprognose am oberen Ende der Spanne. Er erwartet im Gesamtjahr nun eine um Sondereffekte bereinigte Umsatzrendite von 10 bis 11 Prozent in der Pkw-Sparte. Vorher standen 10 bis 12 Prozent im Plan.
Die Lieferwagen-Sparte hingegen brummt weiter, hier rechnen die Stuttgarter jetzt mit mehr Marge. Trotz eines deutlichen Absatzrückgangs zog das operative Ergebnis in der Sparte im zweiten Quartal an. Die neuen Modelle sorgten für weiteren Preisauftrieb, zudem sanken die Materialkosten.
Die Konzernprognosen für den Gesamtumsatz in diesem Jahr und das Ergebnis vor Zinsen und Steuern bestätigte das Unternehmen hingegen. "Wir gehen davon aus, dass sich der Absatz und der Modellmix in der zweiten Jahreshälfte verbessern werden – unterstützt durch weitere Markteinführungen, insbesondere im Top-End-Segment", wird Källenius zitiert. (dpa/mer)