Die Septemberzahlen belegen eine Schwäche des Automarktes in Europa. Stellantis verliert besonders stark. Dreht der Trend bei E-Autos?
Grafik Marktanteile Europa September 2024
Europas Automarkt ist im September zum zweiten Mal in Folge geschrumpft. Das deutet auf eine generelle konjunkturelle Schwäche in Europa hin. Zugleich legten die Neuzulassungen für Elektroauto in der Region im September zu. Alle großen Märkte, mit Ausnahme von Frankreich, zeigten ein Plus.
Insgesamt schrumpfen die Zulassungen von Neuwagen im Vergleich zum September 2023 um 4,2 Prozent auf 1,12 Millionen, wie der Branchenverband ACEA mitteilte.
Seit Anfang des Jahres wurden knapp acht Millionen neue Autos bei den nationalen Zulassungsstellen gemeldet. Verglichen mit Januar bis September 2023 ist das noch leichtes Plus von 0,6 Prozent.
Im September verzeichnet Stellantis mit seinen vielen Marken von Citroen bis Opel einen heftigen Einbruch um mehr als 25 Prozent. Im Vergleich dazu konnte der Volkswagen-Konzern mit seinen Marken seine Stellung als Nummer eins in Europa deutlich behaupten.
Die Verkäufe von Elektrofahrzeugen erholten sich im September. Die Auslieferungen von Elektrofahrzeugen stiegen in Großbritannien beispielsweise um 24 Prozent. In Deutschland legten die Verkäufe von Elektrofahrzeugen um 8,7 Prozent zu.
Auf Jahressicht sind die Verkäufe von Elektrofahrzeugen in Europa jedoch um 2,6 Prozent gesunken – was insbesondere am Wegfall der Förderung in Deutschland liegt. Die kommenden Monate werden zeigen, ob die Septemberzahlen Auftakt einer wirklichen Trendwende sind.
Derzeit bringen die Hersteller in größerem Maße preiswerte E-Autos an den Start, beispielsweise Stellantis mit der chinesischen Marke Leapmotor. Renault stellte unlängst den R5 für rund 25.000 Euro vor. VW wird voraussichtlich Anfang 2026 ein Auto in dieser Preisklasse auf den Markt bringen.
Weil 2025 die CO2-Flottenregeln verschärft werden, sind die Hersteller gezwungen, mehr Elektroautos zu verkaufen oder aber die Produktion von Verbrennern zu drosseln, um Strafzahlungen zu vermeiden. Stellantis hat bereits angekündigt, von November an gegebenenfalls weniger Verbrenner zu produzieren.
In Deutschland zeichnet sich bereits ein Preiskampf bei E-Autos ab. Vom kommenden Jahr an dürften die Hersteller mit vielen Rabattaktionen versuchen, den E-Autoanteil zu erhöhen. hev
