Automarkt: Hybride mit Rekordwert, Elektroautos erholt

Minus 27,8 Prozent bei den gesamten Neuzulassungen und minus 68,8 Prozent bei den E-Mobilen: Das sind die nackten Ergebnisse der aktuellen KBA-Statistik.

Allerdings ist der abgelaufene Monat ein relativ normaler Monat gewesen, der Vorjahresmonat dagegen war stark verfälscht. Zwei Effekte hatten sich überlagert und brachten das viertbeste Neuzulassungsergebnis seit mehr als 20 Jahren.

Der hohe Auftragsbestand wurde verstärkt abgebaut, sodass die Neuzulassungen generell höher waren als die Nachfrage. Noch bedeutender war die Tatsache, dass der August des Vorjahres der letzte Monat war, in dem gewerbliche Kunden vom Umweltbonus profitieren konnten. Dadurch erreichten sie mit 86.649 Neuzulassungen einen Marktanteil von fast 32 Prozent.

Betrachtet man die Entwicklung im laufenden Jahr, so hat der aktuelle August mit fast 50 Prozent den höchsten Marktanteil bei der Summe der alternativen Antriebe. Die Hybride ohne Stecker erreichen mit 28,3 Prozent ein Allzeithoch und liegen mehr als drei Prozentpunkte über dem Marktanteil der ersten sieben Monate.

Plug-in-Hybride kommen mit 6,9 Prozent auf den höchsten Wert im laufenden Jahr. Die reinen E-Mobile verfehlen zwar mit 13,7 Prozent die 14,6 Prozent auf dem Juni, liegen aber mehr als ein Prozentpunkt über dem kumulierten Marktanteil der ersten sieben Monate.

Ebenso wie bei den alternativen Antriebsarten ist der Vorjahresvergleich bei Benzinern und Diesel-Pkw nicht aussagekräftig. Verglichen mit den Marktanteilen der ersten sieben Monate liegen die Benziner 1,6 Punkte im Minus, bei den Diesel-Pkw sind es 3,4 Punkte.

Trotz rückläufiger Tendenz stellen sie mit 50,7 Prozent zusammen immer noch gut die Hälfte der Neuzulassungen.

Auch im August machten deutsche Hersteller mehr als 55 Prozent der Neuzulassungen aus. Auf das Premiumsegment entfielen 27,2 Prozent, 28,7 Prozent waren deutsche Volumenmarken.

VW, das derzeit mit Plänen zu Stellenstreichungen Schlagzeilen macht, hat mit 17,9 Prozent den größten Marktanteil, gefolgt von Mercedes und BMW.

Nach dem starken Rückgang im August liegen die gesamten Neuzulassungen nach acht Monaten knapp (0,3 Prozent) im Minus. Für die verbleibenden vier Monate wird mit keiner neuen Dynamik gerechnet. Dafür ist sind die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu schlecht und die politischen Unsicherheiten zu groß. Auch von Herstellerseite ist mit keinen nennenswerten Aktivitäten zu rechnen. 

Die Automobilwoche geht somit weiterhin mit 2,85 Millionen Neuzulassungen von einem vergleichbaren Gesamtjahresergebnis wie im Vorjahr aus.

Die Auftragseingangslage der deutschen Hersteller aus dem Inland bleibt weiter auf niedrigem Niveau. Im August gab es laut Branchenverband VDA ein Minus von vier Prozent gegenüber dem schon sehr niedrigen Vorjahr.