E-Autos, Verbrenner, Hybride: Überraschende Veränderungen im Januar

Im ersten Monat des neuen Jahres mit deutlich reduzierten CO2-Grenzwerten haben die reinen E-Mobile mit 16,6 Prozent den höchsten Marktanteil seit Beendigung des Umweltbonus erzielt. Einen großen Anteil daran haben die Marken des VW-Konzerns. Sie kommen auf knapp die Hälfte aller BEV-Zulassungen. Im gesamten Vorjahr lag dieser Anteil noch bei 35 Prozent.

Der konzerninterne Anteil von BEVs liegt aktuell bei 18 Prozent, nach zwölf Prozent im Jahr 2024. Mit 33 Prozent sind die reinen E-Autos bei Porsche am stärksten vertreten, Audi kommt mit 13 Prozent auf den niedrigsten Wert. Bei Skoda und Seat sind es jeweils 20 Prozent und bei der Kernmarke VW 18 Prozent.

Von den insgesamt 45 Marken in der BEV-Statistik gibt es zehn Marken, die ausschließlich reine E-Mobile anbieten. Sie machen 6,8 Prozent aller BEV-Zulassungen aus. Von den übrigen 35 Marken kommen zehn Marken auf einen BEV-Anteil von über 20 Prozent.

Im Allgemeinen werden je nach Hersteller markeninterne BEV-Anteile von 20 Prozent bis 25 Prozent erwartet, um die neuen CO2 Grenzwerte zu erreichen. Unter den Top-20-Marken haben folgende Marken aktuell die niedrigsten internen BEV-Anteile: Ford (5,3 Prozent), Peugeot (5,2 Prozent), Citroen (5,0 Prozent) Fiat (9,5 Prozent) und Mazda mit 0,3 Prozent.

VW ist im Januar mit einem Anteil an den BEVs von 23,9 Prozent die eindeutige Nummer eins. Dahinter folgt mit 9,7 Prozent Skoda vor BMW mit 8,1 Prozent. Die Münchener erreichen einen markeninternen BEV-Anteil von 17 Prozent. Tesla fällt im Januar auf den achten Platz der BEV-Marken zurück. Alle vier Modelle brachen gegenüber dem Vorjahresmonat deutlich ein.

Der Januar bringt fünf Modelle des VW-Konzerns an die Spitze. Dabei belegt der VW ID.7 mit 3.140 Neuzulassungen den ersten Platz, knapp vor dem Skoda Enyac (3.056 Neuzulassungen). Danach folgen die VW-Modelle ID.4/5 und ID.3 sowie der Seat Born. Diese fünf Modelle machen 37 Prozent aller BEV-Zulassungen aus.

Der Privatkundenanteil ist sehr unterschiedlich: Der Born kommt auf 88 Prozent, beim ID.3 beträgt er – ähnlich wie im Gesamtmarkt - 32 Prozent. Der Enyac verzeichnet 25 Prozent privater Neuzulassungen, beim ID.4/5 und beim ID.7 sind es 18 Prozent und 17 Prozent.

In den vergangenen zwölf Monaten sind 44 neue Modelle auf den Markt gekommen. Am erfolgreichsten im Januar ist der Cupra Tavascan mit 825 Neuzulassungen. Insgesamt bieten die 45 Marken insgesamt 139 Modelle an. Damit ist die Markenvielfalt bei den BEVs etwas größer als bei den anderen Antriebsarten, das Modellangebot liegt aber unter dem der Benziner und der Hybridautos (HEVs).

Die Marktanteile der Plug-in-Hybride hatten sich im Jahresverlauf 2024 auf 8,4 Prozent im vierten Quartal erholt. Im Januar haben sie sich bei 8,5 Prozent stabilisiert, nach 6,7 Prozent im Vorjahresmonat. In 2022, dem letzten Jahr des Umweltbonus für die PHEVs lag er noch bei 12,7 Prozent. Weiterhin liegt er aber noch deutlich unter dem Marktanteil der BEVs.

Die drei Top-Marken der PHEVs, Mercedes, Volvo und VW kommen auf 44 Prozent aller PHEV-Zulassungen, wobei Mercedes mit 17 Prozent den höchsten Anteil hat, vor Volvo (14 Prozent) und VW mit 13 Prozent. Die markeninternen PHEV-Anteile sind bei den drei Marken sehr unterschiedlich: Bei Mercedes beträgt er 16 Prozent, bei Volvo 47 Prozent und bei VW fünf Prozent.

Von den Top-15 Modellen stammen neun Modelle von deutschen Marken. Die drei führenden Modelle sind Volvo XC60, Mercedes E-Klasse und VW Tiguan. Insgesamt teilen sich die PHEV-Zulassungen auf 104 Modelle von 33 Marken auf.

In den vergangenen Monaten konnten für die Mild-Hybride (HEV) immer neue Rekorde vermeldet werden. Im vierten Quartal 2024 erreichten sie einen Marktanteil von 30 Prozent und lagen im Dezember vor den Benzinern. Der Januar bringt zwar ein Plus von 14 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, der Marktanteil liegt mit 28,5 Prozent aber unter den Höchstwerten der vergangenen beiden Monate.

Mercedes dominiert auch die HEV-Zulassungen mit einem Anteil von 15,9 Prozent vor BMW (13,5 Prozent) und Audi mit elf Prozent. Der markeninterne HEV-Anteil ist bei den drei Marken ähnlich und liegt zwischen 45 Prozent und 49 Prozent.

Nummer eins auf Modellebene ist im Januar der Mercedes GLK, GLC, gefolgt von den VW-Modellen Golf und Tiguan. Insgesamt sind hier 153 Modelle von 35 Marken vertreten.

Die Benziner und auch die Diesel-Pkw müssen im Vorjahresvergleich deutliche Marktanteilsverluste hinnehmen. Bei den Benzinern gehen die Marktanteile von 38,3 Prozent auf 30,0 Prozent zurück, bei den Diesel-Pkw fielen sie von 19,2 Prozent auf 15,9 Prozent.

Damit bleiben die reinen Verbrenner zum fünften Mal in Folge unter der 50 Prozent–Marke. Aktuell liegen die Benziner und die HEV in etwa gleichauf, ebenso wie die Diesel-Pkw und die reinen E-Mobile. Im weiteren Jahresverlauf ist davon auszugehen, dass die HEVs wieder stärkste Antriebsart werden und dass BEVs höhere Neuzulassungen erreichen als die Diesel-Pkw.

Bei den zwei reinen Verbrenner-Antriebsarten ist VW die Nummer eins. Bei den Benzinern erreicht die Marke 30 Prozent und bei den Diesel-Pkw sogar 38 Prozent. Mit Mercedes (14,1 Prozent an allen Dieselzulassungen) stellen die beiden Marken über die Hälfte aller Dieselzulassungen. Auf Platz drei liegt Skoda mit 14,0 Prozent. Bei den Benzinern liegen Skoda und Seat auf den Plätzen zwei und drei.

Von den drei führenden Marken hat VW mit 41 Prozent den höchsten markeninternen Benziner-Anteil. Bezüglich des markeninternen Dieselanteils liegt Skoda mit 28 Prozent leicht vor VW (27 Prozent) und Mercedes mit 24 Prozent. Die Top-drei Modelle bei den Benzinern sind die VW-Modelle T-Roc, Golf und Polo.

Bei den Diesel-Modellen belegen VW Tiguan, Skoda Octavia und VW Passat die ersten drei Plätze. Insgesamt gibt es bei den Benzinern 43 Marken mit 179 Modellen, bei den Diesel-Pkw ist das Angebot mit 99 Modellen von 26 Marken wesentlich geringer.