Noch ist der 5G-Standard nicht flächendeckend eingeführt, da arbeiten Wissenschaftler und Ingenieure bereits am nächsten Schritt. Gegen Ende des Jahrzehnts könnte 6G Wirklichkeit werden. Hier die wichtigsten Fragen und Antworten zum nächsten Mobilfunkstandard.
Wie ist der Zeitplan?
Die kommerzielle Einführung von 6G ist nicht vor 2030 zu erwarten. Die Forschung und die Vorbereitung eines allgemeinen Standards haben begonnen. Die ersten 6G-Spezifikationen und die Normung sind laut dem IT-Branchenverband Bitkom für 2025 bis 2029 geplant. Die ersten Labortests und Pilotversuche mit 6G werden wohl im Jahr 2028 starten. Einen Zwischenschritt zu 6G stellt das Netz 5G Advanced dar. Erste Geräte mit diesem Standard sollen 2025 auf den Markt kommen.
Wie unterscheidet sich der Standard 6G von 5G?
Wie bei den vorherigen Entwicklungen wird auch 6G vor allem bei der Geschwindigkeit eine weitere enorme Verbesserung bringen. So steigert sich das Tempo der Datenübertragung auf ein Terabit pro Sekunde. Zum Vergleich: Bei 5G sind zehn Gigabit pro Sekunde möglich. Die Latenzzeit soll dann im Bereich von Mikrosekunden liegen - viermal schneller als ein Blitzeinschlag. Dies ist vor allem für sicherheitsrelevante Anwendungen von großer Bedeutung. Außerdem erhöht sich die Abdeckung und Zuverlässigkeit auf praktisch 100 Prozent. Der Energiebedarf pro übertragenem Gigabit soll sich deutlich verringern.
Wo wird der neue Standard Anwendung finden?
6G ermöglicht neue Anwendungen für cyber-physikalische Systeme der Industrie 4.0, für das automatisierte Fahren, das Ökosystem von Lufttaxis oder die automatisierte Präzisionslandwirtschaft. 6G kann auch als Sensor-System genutzt werden, das Gegenstände und Personen wahrnehmen und deren Position bestimmen kann. So erlaubt 6G in geschlossenen Räumen eine Lokalisierung auf einen Zentimeter genau, draußen sind es 50 Zentimeter. "6G wird moderner Technik einen enormen Effizienzschub geben und neue Lösungen ermöglichen", sagt Andreas Müller, bei Bosch zuständig für die Entwicklung von 6G.