Bosch erwartet mehr Geschäft mit Nutzfahrzeugen

Der Technologiekonzern Bosch erwartet in den kommenden Jahren mehr Geschäft mit Nutzfahrzeugen. „Das Geschäft mit großen Fahrzeugen ist für uns alles andere als eine kleine Sache – wir setzen in der Mobilitätssparte jeden vierten Euro mit Trucks und Transportern um“, so Mobilty-Chef Markus Heyn bei der Bosch-Pressekonferenz auf der IAA Transportation (16. bis 22. September) in Hannover. Man erwarte in den nächsten Jahren einen Schub durch das sich abzeichnende Wachstum im globalen Güterverkehr.

Dabei favorisiert Bosch eine Vielzahl von Lösungen. „Die Antriebswende bei Nutzfahrzeugen wird nur dann gelingen, wenn wir technologieoffen agieren und alle Antriebsformen weiterentwickeln und effizienter machen“, so Heyn.

Bosch reagiert auf das Wachstum und stellt den Bereich neu auf. Ab 2025 bündelt das Unternehmen wichtige Kompetenzen im Bereich Nutzfahrzeuge und Offroad-Anwendungen in einer neuen Einheit. Leiter wird Jan-Oliver Röhrl. "Wir sind überzeugt, dass wir durch diese Neuaufstellung einen Mehrwert für unsere Kunden bieten."

Nach internen Prognosen geht Bosch davon aus, dass im Jahr 2030 bereits jeder fünfte Lkw über sechs Tonnen rein elektrisch unterwegs sein wird. Drei Prozent der Fahrzeuge haben eine Brennstoffzelle an Bord. Im Jahr 2035 steige der Anteil – jeder dritte Lkw fährt dann mit Batterie, jeder zehnte mit Brennstoffzelle.

Auch der Wasserstoffmotor werde dann auf der Straße sein, wenn auch weniger häufig. Erste Testfahrzeuge seien in Indien unterwegs. Für Europa forderte Heyn wie bereits zuvor die designierte Daimler-Truck-Chefin Karin Rådström mehr Engagement bei der Infrastruktur: „Wir brauchen in Deutschland und Europa einen konsequenten und schnellen Ausbau von Ladestationen und Wasserstoff-Tankstellen."