Bosch: Größter Zukauf der Firmengeschichte

Bosch hat bekannt gegeben, das weltweite Heizung-, Lüftungs- und Klimalösungsgeschäft von Johnson Controls zu übernehmen. Teil der strategischen Aquisition ist auch das Gemeinschaftsunternehmen Johnson Controls Hitachi Air Conditioning, das Bosch zu 100 Prozent übernimmt.

Der Kaufpreis liegt bei umgerechnet 7,4 Milliarden Euro, was die Transaktion zum teuersten Zukauf der Unternehmensgeschichte macht. Der Abschluss des Geschäfts, das noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Behörden steht, soll in zwölf Monaten erfolgen.

Bei dem Geschäft geht es um Technik für Wohn- und kleine Gewerbegebäude. Die Unternehmen haben im vergangenen Jahr mit rund 12.000 Beschäftigten einen Umsatz von rund vier Milliarden Euro erzielt. Bosch will die zugekauften Geschäfte in seinen Unternehmensbereich Home Comfort Group integrieren und rechnet mit erheblichen Skaleneffekten.

In den kommenden Jahren erwartet das Unternehmen ein deutliches Wachstum des Geschäfts. Der Umsatz der Bosch Home Comfort Group soll durch die Übernahme von fünf auf neun Milliarden Euro steigen. Hartung betonte, mit der Übernahme erreiche Bosch „eine ausgewogenere Balance unsere Unternehmensbereiche“. Damit stelle man „das gesamte Unternehmen noch robuster auf“.

Bisher dominiert bei Bosch das Automotive-Geschäft: Von den 91,6 Milliarden Euro Umsatz im vergangenen Jahr entfielen 56,2 Milliarden auf den Geschäftsbereich Mobilität (61,4 Prozent), 20,3 Milliarden auf den Bereich Verbrauchsgüter und nur 7,7 Milliarden auf den Bereich Energie und Gebäude (8,4 Prozent), zu dem das zugekaufte Geschäft gehört.

Neben den Komponenten für den Automobilbau, die den Großteil des Geschäfts ausmachen, produziert Bosch unter anderem Antriebe für E-Bikes, Werkzeuge und Kühlschränke. Zudem beschäftigt das Unternehmen inzwischen fast 50.000 Software-Entwickler.