Deepdrive: Start-up sammelt für Radnabenmotoren 30 Millionen Euro ein

Während sich die sieben Start-ups des diesjährigen Wettbewerbs beim Automobilwoche Kongress (Tickets gibt's HIER) auf ihren großen Auftritt im November vorbereiten, sorgt ein Teilnehmer der Session von vor zwei Jahren schon weiter in der Branche für Furore.

Das Münchener Start-up Deepdrive holte 2022 den zweiten Platz auf dem Automobilwoche Kongress und schloss jetzt eine neue Finanzierungsrunde über mehr als 30 Millionen Euro ab. Deepdrive entwickelt innovative Elektromotoren und überzeugte damit bereits unter anderem BMWs Venture-Capital-Arm BMW iVentures und Zulieferer Continental.

Der Premiumhersteller und das Hannoveraner Unternehmen gehören auch in der neuen Finanzierungsrunde wieder zu den Investoren. Angeführt wurde die frische Kapitalsammlung von Leitmotif, einem Venture-Capital-Fonds, der auf Dekarbonisierungsstrategien spezialisiert ist.

Felix Pörnbacher, Mitgründer und Co-CEO von Deepdrive, sagt: "Diese Finanzierungsrunde markiert einen bedeutenden Meilenstein und mit der Unterstützung von Leitmotif und unseren bestehenden Investoren sind wir bereit, die große Nachfrage globaler Automobilhersteller zu erfüllen."

Mit dem Geld will Deepdrive jetzt an seinem Firmensitz in Garching nördlich von München, der erst im Mai bezogen wurde, um moderne Produktionslinien erweitern und die Fertigung der Doppelrotor-Elektromotoren industrialisieren. Außerdem sollen bestehende Entwicklungsprojekte mit Unternehmen, wie die Zusammenarbeit mit Continental, in eine Serienfertigung umgewandelt werden. Acht der zehn größten Automobilhersteller weltweit arbeiten nach Angaben der jungen Firma bereits mit Deepdrive zusammen.

Das Konzept des Start-ups sorgt seit seiner Gründung 2021 nicht nur auf dem Automobilwoche Kongress für enormes Interesse. Nach eigenen Angaben zeigen die Motoren der Münchener eine Effizienzsteigerung von 20 Prozent gegenüber vergleichbaren Antrieben, sind aber gleichzeitig deutlich günstiger in der Herstellung.

Deepdrive spricht von über 1000 Euro Systemkostenersparnis im Vergleich zu einem konventionellen Elektromotor und nennt potentielle Kostenersparnisse im Bereich von einer Milliarde Euro bei Großserienfertigungen, sowie eine Halbierung der Preisdifferenz zwischen Fahrzeugen mit Verbrennern und Elektroautos.

Peter Mertens ist Investor und Aufsichtsrat bei Deepdrive. Der frühere Audi-Vorstand sagt: "Die von Deepdrive erreichten Benchmarks in Bezug auf Leistung und Nachhaltigkeit werden nicht nur ein Gamechanger in Bezug auf Effizienz und Kosteneinsparungen für die Automobilhersteller sein, sondern auch den CO2-Fußabdruck von EVs erheblich reduzieren."

Ab 2028 will Deepdrive in München Großserienprojekte umsetzen. Zuvor sollen die Motoren auf eigenen Prüfständen, sowie in Testfahrzeugen verbaut umfangreich validiert werden. Es wird der nächste Schritt auf dem Weg zu einem etablierten Zulieferer in der Automobilindustrie. 

„Deepdrives Mission ist es, die Automobilindustrie im Bereich der Elektroantriebe zu revolutionieren, indem wir bahnbrechende Lösungen anbieten, die den Automobilherstellern helfen, ihre Effizienz- und Kostenziele zu erreichen. Wir glauben an einen kollaborativen Ansatz und arbeiten Hand in Hand mit etablierten Akteuren zusammen, um unsere Motoren auf die Straße zu bringen“, sagt Co-CEO Felix Pörnbacher.