Mahle: Umsatz sinkt, operatives Ergebnis steigt

Der Autozulieferer Mahle hat sich in einem schwierigen Marktumfeld im Jahr 2024 gut geschlagen. Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) stieg laut Unternehmensangaben im Vergleich zum vorangegangenen Jahr von 304 Millionen auf 423 Millionen Euro. Die Ebit-Marge lag bei 3,6 Prozent.

Dabei ist der Umsatz im Berichtszeitraum deutlich gesunken: von 12,8 auf 11,7 Milliarden Euro (minus 5,6 Prozent). Mahle begründet das vor allem mit schwachen Märkten in Europa und Nordamerika sowie der schleppenden Nachfrage nach Elektrofahrzeugen außerhalb Chinas.

Wie schwierig das vergangene Jahr war, ist in fast allen Geschäftsbereichen sichtbar. Im Thermomanagement erwirtschaftete Mahle den Angaben zufolge einen Umsatz von 4,1 Milliarden Euro, der organische Rückgang betrug 9,9 Prozent. Der Geschäftsbereich Elektronik und Mechatronik lag mit 1,3 Milliarden Euro 5,7 Prozent unter dem Vorjahr.

Auch im klassischen Verbrennergeschäft ging es bergab: Die Motorsysteme und -komponenten von Mahle erzielten Umsatzerlöse von 2,4 Milliarden Euro und lagen damit wechselkursbereinigt 8,0 Prozent unter dem Vorjahreswert.

Dagegen legte der Bereich Aftermarket um 6,2 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro zu – laut Erklärung "vor allem dank eines organischen Wachstums von mehr als 10 Prozent in der Region Asien/Pazifik."

Arnd Franz, CEO und Vorsitzender der Konzerngeschäftsführung, sagte bei der Bilanzpressekonferenz: "Nur dank harter Arbeit haben wir uns operativ gut behauptet." Die Strategie, genannt Mahle 2030+, ermögliche es dem Unternehmen, "trotz schwieriger Marktbedingungen profitabel zu sein".

Der Wandel gewinne an Dynamik, erklärte Franz. So arbeite man an der Verbesserung der Ertragskraft und an einer Bereinigung des Portfolios. Der Fokus liege auf den Feldern Elektrifizierung, Thermomanagement und nachhaltige Verbrennungsmotoren.

Die Belegschaft wurde von 72.373 Personen im Jahr 2023 auf 67.708 im Jahr 2024 verkleinert. Betriebsbedingte Kündigungen sind in Deutschland bis Ende 2025 ausgeschlossen. Die Geschäftsführung wurde verkleinert und die Organisation gestrafft: Statt sieben hat die oberste Management-Ebene jetzt nur noch vier Mitglieder.

Nicht zuletzt wegen der von US-Präsident Donald Trump verhängten Auto- und Autoteilzölle will Mahle im laufenden Geschäftsjahr "vorsichtig und kostenbewusst" vorgehen. "Für uns als global agierender Konzern, der für freien und fairen Handel einsteht, ist diese Handelspolitik nicht nachvollziehbar", klagte Franz.

Von der EU forderte er abermals ein Bekenntnis zur Technologievielfalt: "In Europa und Deutschland hängen zwei Drittel unserer Arbeitsplätze am Verbrennungsmotor. Diese Technik bietet fünfmal mehr Jobs als die E-Mobilität."

Der Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung enthält nach Ansicht des CEOs "vielversprechende Ansätze zur Entlastung der Wirtschaft", die nun zügig umgesetzt werden müssten.