Entwicklungsdienstleister bekommen die Krise zu spüren, Autohersteller halten sich mit Aufträgen zurück. FEV-Chef Patrick Hüpperich erklärt im Interview mit der Automobilwoche, in welchen Branchen außerhalb der Autoindustrie sich sein Unternehmen engagiert.
Herr Hupperich, welche Erwartung haben Sie für das laufende Jahr?
Wie viele andere Unternehmen fahren wir bis zu einem gewissen Grad auf Sicht. Wir sehen Anzeichen einer sehr leichten Markterholung für das zweite Halbjahr, aber die Industrie wird sich mittelfristig weiterhin mit der Krise und deren Bewältigung befassen müssen.
Entwickeln Ihre Automobilkunden mehr selbst?
Ja. Der Trend ist klar erkennbar. Das Vergabeverhalten unserer Kunden hat sich verändert. Sie versuchen aus nachvollziehbaren Gründen, die eigenen Ressourcen auszulasten. Dazu kommt, dass aufgrund von Unsicherheiten im Markt Projekte verschoben werden. Das heißt, FEV und andere Marktteilnehmer konkurrieren um einen kleineren Kuchen.
Wie steuern Sie dagegen?
Wir haben frühzeitig proaktiv investiert, beispielsweise in Prüfeinrichtungen, wie unser weltweit einzigartiges Batterieentwicklungszentrum in der Nähe von Leipzig. Wenn jedoch die volle Auslastung nicht mehr gewährleistet werden kann, müssen wir darauf in letzter Instanz mit Personalabbau und Kurzarbeit reagieren. Das ist nicht schön, unterscheidet sich aber nicht von anderen Marktteilnehmern unserer Branche.
Beeinträchtigt das nicht Ihre Innovationskraft?
FEV bekennt sich deutlich zu Innovationen und technologischer Exzellenz. Wir wollen diese Elemente sogar noch forcieren, um uns auch in diesen Zeiten vom Wettbewerb zu unterscheiden.