Magna kassiert überraschend Prognose für 2026

Der kanadisch-österreichische Zulieferer Magna hat den ungewöhnlichen Schritt unternommen, seine Prognose für die finanzielle Entwicklung im Jahr 2026 zu senken. Der größte Zulieferer Nordamerikas kämpft damit, dass Autohersteller ihre Ziele für Elektroautos aufgrund schwachen Umsatzwachstums reduzieren, verschieben oder streichen.

Magna erwartet für 2026 einen Umsatz von 44 bis 46,5 Milliarden Dollar, was etwa zehn Prozent weniger ist als die Prognose vom Februar. Damals wurde ein Umsatz von 48,8 bis 51,2 Milliarden Dollar vorhergesagt. Das Unternehmen rechnet nun mit einer Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern von 6,7 bis 7,4 Prozent, im Vergleich zu früheren Erwartungen von 7,0 bis 7,7 Prozent.

Normalerweise aktualisiert das Unternehmen seine mehrjährige Prognose nicht mitten im Jahr. Angesichts der sich schnell ändernden Pläne der Autohersteller für Elektroautos sowie dem Verlust der Fisker-Produktion im Bereich der Auftragsfertigung und den Mengenrückgängen im Bereich der aktiven Sicherheitssysteme, müsse das Unternehmen jedoch die Erwartungen anpassen, erklärte Magna-CEO Swamy Kotagiri. Fisker meldete im Juni Insolvenz an.

"Der Markt hat sich drastisch verändert", sagte Kotagiri in einem Gespräch mit Analysten und Investoren.

Der Schritt spiegelt die zunehmende Unsicherheit wider, da das Wachstum der Verkäufe von Elektroautos hinter den bisherigen Erwartungen zurückbleibt. Viele Autohersteller haben in den letzten Monaten Pläne zur Verzögerung, Reduzierung oder Änderung der Produktion von E-Autos bekannt gegeben, während sie gleichzeitig oft die Produktion von Hybrid- oder Verbrennerfahrzeugen erhöhten.

Magna hat seine Umsatzprognose für 2026 um etwa zwei Milliarden Dollar aufgrund der Änderungen bei den Elektrofahrzeug-Plänen gesenkt. Dieser Betrag wird teilweise durch 800 bis 900 Millionen Dollar im Bereich der Verbrenner ausgeglichen.

Das Unternehmen kündigte an, die Ausgaben für Ingenieurleistungen um bis zu 200 Millionen Dollar zu reduzieren und die Investitionsausgaben um etwa den gleichen Betrag zu senken, um auf die geringeren Umsatzerwartungen zu reagieren. Außerdem plane Magna, Möglichkeiten zur Optimierung seiner Standorte und seines Portfolios zu suchen, so Kotagiri.

Zudem wird Magna die Kostenstruktur im Geschäftsbereich der vollständigen Fahrzeugmontage reorganisieren. Die Umsatzprognose für diese Einheit wurde um 2,2 Milliarden Dollar gesenkt, was hauptsächlich das Ende der Produktion des Fisker Ocean und die gestrichenen Pläne zur Montage des Stromers Ineos Fusilier widerspiegelt.

Die Änderung der Prognose erfolgte zeitgleich mit der Bekanntgabe der Ergebnisse des zweiten Quartals. Der Zulieferer berichtete, dass der Nettogewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7,7 Prozent auf 313 Millionen Dollar gefallen sei, bei nahezu gleichbleibenden Umsätzen von 10,96 Milliarden Dollar.

Die Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern des Zulieferers sank auf 5,3 Prozent, verglichen mit 5,6 Prozent im gleichen Zeitraum des Vorjahres, bedingt durch Restrukturierungskosten, einen ungünstigen Produktmix und anhaltende Probleme bei den Lieferketten.

Eine reduzierte Neuwagenproduktion bei General Motors, Ford und Stellantis in Nordamerika beeinträchtigte den Produktmix von Magna im zweiten Quartal. Während die Produktion global um zwei Prozent und in Nordamerika um ein Prozent stieg, sank sie bei den drei US-Autoriesen um fünf Prozent.

Das Unternehmen teilte mit, dass es im zweiten Quartal einen finanziellen Verlust von 19 Millionen Dollar aufgrund der Insolvenz des Herstellers Fisker hinnehmen musste, der die Produktion des Ocean im Magna-Werk in Graz, Österreich, beendete. Dies folgt auf eine Wertminderung von 261 Millionen Dollar, die im ersten Quartal aufgrund der Probleme von Fisker verbucht wurde.

In einer Pressemitteilung räumte Magna eine erhöhte Unsicherheit in der Einheit ein, angesichts der Insolvenz von Fisker, der Entscheidung von Ineos, das Fusilier-Programm in Österreich nicht fortzusetzen, und des geplanten Produktionsendes der Modelle Jaguar E-Pace, Jaguar I-Pace, BMW Z4 und Toyota Supra.

Magna bekräftigte erneut, dass man Geschäftsabschlüsse mit chinesischen Autoherstellern anstrebe, um das Geschäft der Einheit zu stärken. "Während diese Unsicherheit in einer Zeit von Überkapazitäten in der Fahrzeugproduktion in Europa und China auftritt, könnten die jüngsten Zölle der Europäischen Union auf importierte, in China hergestellte E-Autos Chancen für die Auftragsfertigung schaffen", erklärte das Unternehmen.

Magna produzierte im zweiten Quartal 18.600 Fahrzeuge für Autohersteller, fast ein Drittel weniger als im Vorjahr. Die Einheit erzielte einen Umsatz von 1,2 Milliarden Dollar, was einem Rückgang von 19 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht.

Die Umsätze in der Karosserie- und Außenbaueinheit von Magna fielen im zweiten Quartal um 1,7 Prozent auf 4,5 Milliarden Dollar. Die Sitzverkäufe sanken um 9,2 Prozent, während die Einnahmen der Power- und Vision-Einheit um 13 Prozent zunahmen.

Dieser Text ist zuerst bei der Automobilwoche-Schwester Automotive News erschienen. Es wurde von KI übersetzt und von einem Redakteur der Automobilwoche bearbeitet.