Das neue Fahrzeug soll in Europa gebaut werden, kündigt Renault-Chef Luca de Meo an – und fordert die Konkurrenz heraus.
Elektroauto von Dacia (Symbolbild): Im Sommer 2026 soll ein Kleinwagen mit Elektroantrieb folgen.
Die Renault-Billigmarke Dacia entwickelt einen Elektro-Kleinwagen, der weniger als 18.000 Euro kosten soll. Das hat Renault-Chef Luca de Meo im Gespräch mit der britischen Zeitschrift „Autocar“ bestätigt, nachdem er zunächst Analysten gegenüber davon gesprochen hatte.
Das neue Modell soll in Europa gebaut werden. Dort sind zwar die Löhne höher, dafür müssen aber keine Importzölle gezahlt werden, wie sie für in China gebaute Autos fällig werden.
Dacia will das Modell in nur 16 Monaten entwickeln. „Ich fordere alle unsere Konkurrenten weltweit heraus, ein Auto so schnell zu entwickeln“, sagte De Meo. „Wir haben auf China-Speed umgeschaltet.“
Allerdings entwickelt Dacia das Modell nicht komplett neu, sondern nutzt die vorhandene „AMPR Small“-Plattform des Konzerns, auf der auch der künftige Elektro-Twingo sowie die Modelle R4 und R5 von Renault basieren.
Der neue Twingo soll in der Hersteller 40 Prozent günstiger sein als der R5, sagte De Meo. Ein Teil der Einsparungen soll auf die geringere Anzahl an Komponenten zurückgehen.
Dacia bietet mit dem Spring bereits ein Elektro-SUV für 16.900 Euro an, das neue Modell soll aber technisch deutlich moderner sein. Der Spring wird zudem in China gebaut, weshalb bei seinem Import Zölle fällig werden.
Das neue Fahrzeug soll den Spring ersetzen, wird aber das kleinste bisher gebaute Modell der Marke werden. Der Marktstart ist für Mitte 2026 geplant. Das wäre etwa ein Jahr vor der Einführung des neuen Sandero, den es erstmals auch als Elektroauto geben soll.
Dacia nutzt Renault-Plattformen für seine Modelle und konzentriert sich auf geringe Entwicklungskosten, um die Fahrzeuge zu günstigen Preisen anbieten zu können und trotzdem profitabel zu arbeiten.
Verschiedene Hersteller arbeiten derzeit an günstigen Elektroautos, darunter Stellantis und Volkswagen. Während die Stellantis-Marke Citroen mit dem e-C3 immerhin schon ein Auto für 25.000 Euro anbietet, peilt VW diese Schwelle mit dem Kleinwagen ID.2 an. Er soll wie der günstigere und kleinere Dacia 2026 auf den Markt kommen.
Ein Jahr später plant VW die Einführung des ID.1, für den ein Startpreis von unter 20.000 Euro vorgesehen ist und der in etwa so groß sein dürfte wie der Twingo und der geplante Dacia. (swi)
