Als der Mercedes EQS im April 2021 Weltpremiere feierte, da verkörperte er die Hoffnungen des Unternehmens für das Elektrozeitalter. Es war das erste Fahrzeug, das auf einer dezidierten Elektroplattform stand. Mit seinem Bogendesign schaute er futuristisch in die Welt. Und mit bis zu 780 Kilometer Reichweite nach WLTP sollte er die Konkurrenz wie Teslas Model S endlich das Fürchten lehren. „Der EQS wurde entwickelt, um selbst die Erwartungen unserer anspruchsvollsten Kunden zu übertreffen“, bekundete Daimler-Chef Ola Källenius stolz bei der Premiere.
Doch die Kunden von Mercedes sind offenbar noch anspruchsvoller als gedacht. Während der EQS in Tests auf der ganzen Welt zu überzeugen wusste und technologisch über jeden Zweifel erhaben ist, konnte er die an ihn gesteckten Absatz-Ziele nicht erreichen. Während zu Beginn noch von bis zu 50.000 Einheiten pro Jahr die Rede war, blieb der EQS auch nach dem geglückten Hochlauf in der neuen Sindelfinger Hightech-Produktion "Factory 56" weit von diesem Ziel entfernt. Im Jahr 2022 wurden laut Mercedes weltweit 19.200 Fahrzeuge verkauft. Für 2023 machte das Unternehmen keine Angaben, was auf sinkende Zahlen hindeutet. So wurden in Deutschland laut Kraftfahrtbundesamt nicht einmal 3000 EQS neu zugelassen.