Foto: Mercedes-Benz
Mercedes-Chef Ola Källenius präsentiert den Concept CLA Class auf der IAA Mobility 2023.
> Wenn Ola Källenius über die Elektro-Zukunft ab 2025 spricht, dann fangen seine Augen an zu glänzen. „Ich verspreche Ihnen: Es werden weitere Modelle von Mercedes kommen, an denen man nicht vorbeikommt“, sagte der Vorstandschef jüngst in einem Interview mit der Automobilwoche. Spätestens dann soll die Elektromobilität bei Mercedes richtig Fahrt aufnehmen.
12 kWh Verbrauch
> Einen genaueren Ausblick gab Källenius vor wenigen Wochen mit großem Aufwand auf der IAA Mobility in München. Dort präsentierte Mercedes mit dem Concept CLA Class einen seriennahen Vorboten der kommenden Kompaktwagengeneration. Der steht auf der MMA-Plattform und kann zwar noch einen Verbrenner aufnehmen. Aber er wurde unter der Prämisse eines Elektroantriebs konstruiert.
> Das Fahrzeug soll eine elektrische Reichweite von 750 Kilometern haben. Dank der erhöhten Effizienz durch verbesserte Aerodynamik, Gewichtsreduzierungen und eines hohen Wirkungsgrads des E-Motors soll der Verbrauch bei nur 12 kWh auf 100 Kilometer liegen. Källenius sprach bei der Premiere daher vom Ein-Liter-Auto des Elektrozeitalters.
> Durch das 800-Volt-Bordnetz sollen innerhalb von 15 Minuten 400 Kilometer Reichweite nachgeladen werden können. Erstmals soll dann auch das eigene Betriebssystem MB.OS eingeführt werden, das digitale Zusatzfunktionen und permanente Updates möglich macht.
> Das ist nicht alles. So ist neben einem CLA Shooting Brake sowie einem GLA und einem GLB auch eine kleine G-Klasse geplant, die eine eigene Architektur erhält. Sie soll 2026 debütieren und den Kult um die große G-Klasse für sich nutzen. Das Original soll schon im nächsten Jahr in einer elektrischen Version auf den Markt kommen.
> Richtig spannend wird es dann mit der Plattform MB.EA, die für die größeren Fahrzeuge gedacht ist. Den Auftakt dürfte die neue rein elektrische C-Klasse machen, die 2026 ins Rennen gehen könnte. Mit nochmals verbesserten Komponenten und noch mehr Effizienz sollen dann mit einer Ladung sogar mehr als 800 Kilometer Reichweite drin sein. Ein GLC als SUV ist ebenfalls in Planung. Außerdem arbeitet Mercedes schon länger an einem Solardach, um die Effizienz weiter zu erhöhen.
> Auch Mercedes-AMG geht mit einer eigenen Elektroplattform, AMG.EA, an den Start. Einen ersten Ausblick auf die kommenden Modelle gibt das im vergangenen Jahr gezeigte Showcar Vision AMG. Der Supersportler soll Axial-Flux-Motoren der britischen Tochter Yasa erhalten und damit Tempo 300 erreichen können. Trotzdem arbeiten die Entwickler in Affalterbach fieberhaft daran, dass mit einer Ladung trotz sportlicher Fahrweise mehr als 700 Kilometer drin sind.
> Mit der neuen Welle von Elektroautos wird sich Mercedes auch vom Namen EQ verabschieden. Der sollte in der Anfangsphase der E-Mobilität seit 2019 die Aufmerksamkeit erhöhen. Da aber ab dem Jahr 2025 alle Architekturen elektrobasiert sind, ist dies nicht mehr notwendig. Mit der neuen Kompaktwagen-Generation und dem CLA kehrt Mercedes daher zur alten Nomenklatur zurück.