Polestar 3: Von wegen schwedische Vernunft

Polestar zeigt mit dem neuen Polestar 3, dass schwedische Autos nicht nur funktional, sondern auch aufregend sein können. Während Volvo für Vernunft und Familientauglichkeit steht, setzt Polestar auf Emotionen. Diese Philosophie setzte die Marke bereits beim Luxuscoupé Polestar 1 und dem schnittigen Polestar 2 um.

Nun folgt der Polestar 3, ein Oberklasse-SUV, das mit neun Monaten Verspätung ab 85.590 Euro erhältlich ist. Er tritt gegen Konkurrenten wie den Mercedes EQE, Audi e-Tron und BMW iX an und lässt diese im direkten Vergleich schwerfällig wirken.

Der Polestar 3 misst 4,90 Meter und ist damit ein stattliches Fahrzeug. Doch die Designer haben das Format geschickt kaschiert: Die Front ist flach und aerodynamisch, die Silhouette bei knapp drei Metern Radstand gestreckt, und das Heck wirkt schnittiger als bei vielen SUV-Coupés.

Trotz der sportlichen Optik bietet der Polestar 3 viel Platz und Komfort. Der Kofferraum fasst 484 bis 1.411 Liter und zusätzlich gibt es einen Frunk mit 32 Litern Fassungsvermögen.

Im Innenraum setzt Polestar auf moderne Technik und Luxus. Das Cockpit besteht aus einem kleinen Bildschirm hinter dem Lenkrad, einem Head-Up-Display und einem großen Tablet mit Google-Software. Die Sitze sind sportlich konturiert und voluminös. Ein Panoramadach, in dem der Nordstern schimmert, gehört zur Serienausstattung.

Den Antrieb übernehmen zwei Motoren mit wahlweise 490 oder 517 PS und 840 oder 910 Nm Drehmoment. Damit beschleunigt der Polestar 3 in bestenfalls 4,7 Sekunden auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 210 km/h. Adaptive Dämpfer, eine präzise Lenkung und Torque Vectoring machen das 2,7 Tonnen schwere Fahrzeug erstaunlich agil.

Trotz seiner Sportlichkeit kann der Polestar 3 auch gemütlich unterwegs sein. Dank eines Akkus mit 111 kWh brutto schafft er eine Norm-Rreichweite von 628 Kilometern. An Schnellladestationen lässt sich der Akku in 30 Minuten von 10 auf 80 Prozent aufladen, zu Hause dauert das Laden mit 11 kW entsprechend länger.

Der Polestar 3 bringt Temperament ins Segment der schweren SUV und stellt eine ernsthafte Konkurrenz für die etablierten deutschen Marken dar. Gleichzeitig sorgt er innerhalb der eigenen Familie für Abwechslung: Im Herbst kommt mit Verspätung der neue Volvo EX90, der auf derselben Plattform basiert, aber auf Vernunft statt Verführung setzt. Er bietet weniger Leistung, einen größeren Kofferraum, eine optionale dritte Sitzreihe und ist mit 83.700 Euro deutlich günstiger.