Das Modell punktet mit klassischen Tugenden wie Eleganz, Komfort und Effizienz. Der Kofferraum ist allerdings geschrumpft.
Der A6 Avant ähnelt seinem Vorgänger und wäre auch ohne das Logo mit den vier Ringen zweifelsfrei als Audi erkennbar.
Nein, das ist keine Doublette – zumindest nicht in der Berichterstattung, sondern nur in der Produktplanung. Denn nur ein halbes Jahr nach der letzten Premiere stellt Audi erneut einen A6 vor.
Diesmal jedoch nicht als Elektroauto, sondern mit Verbrennungsmotor auf der PPC-Plattform. In Design und Dimensionen unterscheidet er sich klar vom Vorgänger.
Die Modellbezeichnung gerät dabei wieder einmal durcheinander. Audi hat mitten in der "größten Modelloffensive aller Zeiten" die Strategie geändert, Verbrenner und Elektroautos neu ausgerichtet und den einst als A7 geplanten A6-Nachfolger zurück in die alte Nomenklatur geholt.
Doch zumindest das Fahrzeug selbst ist selbsterklärend: Der neue A6 startet im Frühsommer als Kombi zu Preisen ab 58.000 Euro – und könnte kaum typischer für Audi sein.
Sechs Zentimeter länger, prägnanter gezeichnet und mit den gleichen LED-Spielereien ausgestattet wie andere neue Modelle, soll der A6 Avant vor allem Dienstwagenfahrer, Familien und Vielfahrer ansprechen. Dafür setzt er auf Prestige, großzügigen Innenraum, Langstreckenkomfort und hohe Effizienz.
Allerdings bietet der Kombi mit 503 bis 1534 Litern Kofferraumvolumen aufgrund der flacheren Dachlinie nominell weniger Stauraum als sein Vorgänger (565 bis 1680 Liter).
Dennoch wurde die Nutzbarkeit verbessert: Audi hat die Raumaufteilung optimiert und eine Positionsleuchte integriert, die mit einem Lichtpfeil am Boden anzeigt, wo der Fußtritt für die elektrische Heckklappe erfolgen muss.
Für Vielfahrer bleibt der wichtigste Motor ein klassischer 2,0-Liter-TDI mit 204 PS. Ein Mild-Hybrid-System senkt den Verbrauch und verbessert die Anfahrdynamik. Alternativ gibt es einen 2,0-Liter-TFSI, der jedoch ohne das 24 PS starke E-Modul und den 1,7-kWh-Pufferakku auskommen muss.
Wer mehr Leistung will, kann sich auf den S6 freuen: Der 3,0-Liter-V6-Benziner mit Mild-Hybrid-Technik liefert 367 PS und erreicht 250 km/h, während die Vierzylinder bei 241 km/h abgeregelt sind.
Die Mild-Hybride können zumindest elektrisch rangieren. Wer ein reines Elektrofahrzeug bevorzugt, findet im Audi-Portfolio bereits einen vollelektrischen A6. Für Unentschlossene folgt später im Jahr ein Plug-in-Hybrid. Zudem dürfte Audi Sport bereits an einem RS6 arbeiten.
Die neue Modell-Nomenklatur sorgt zwar für Verwirrung, doch die aktuellen Audi-Modelle sind klar positioniert. Während die PPC- und PPE-Fahrzeuge ausgerollt werden, drängt sich nun eine andere Frage auf: Wann kommt der nächste A8?
