Das hat es früher nicht gegeben: 10.974.600 Fahrzeuge konnte der VW-Konzern im Geschäftsjahr 2019 ausliefern. Mehr neue Mobile haben die Wolfsburger innerhalb von zwölf Monaten noch nie an die Kundschaft gebracht.
Und das hätte es früher nicht gegeben: Die prestigeträchtige Elf-Millionen-Marke so knapp zu verpassen, es wäre zu Zeiten etwa von Vorstandschef Martin Winterkorn ein Unding gewesen. Und wenn man die fehlenden 25.400 Fahrzeuge – gerade mal der Output eines guten halben Arbeitstages im Konzern – schon der schlichten Schönheit des Zahlenwerks halber noch flugs auf die eigenen Landesgesellschaften und Handelspartner zugelassen hätte.
Auch dies ist neu: In den Einzelmitteilungen der VW-Marken zu ihren Absatzzahlen im vergangenen Jahr finden sich kaum noch Jubelpassagen. Das Schlusskommuniqué des Konzerns liest sich ebenfalls vergleichsweise nüchtern, sachlich, bodennah. Das ist angenehm. Und es lässt tief blicken.
Konzernchef Herbert Diess will Rendite sehen. Er muss sogar. Die Kosten der Dieselkrise sind hoch. Die erforderlichen Investitionen in Zukunftsfelder wie Elektromobilität, Digitalisierung der Geschäfte, buchstäblich nachhaltiges Wirtschaften entlang der gesamten Wertschöpfungskette sind noch höher. Rekordzahlen helfen Diess da nicht, sofern sie nicht einhergehen mit erklecklichen Margen.