Hier der ADAC, ein Automobilclub, der vor allem für die Pannenhilfe steht und Geld mit Versicherungen, Reisen und einigem mehr verdient. Dort die AfD, eine Bundestagspartei, die ihr Heil im Hetzen gegen Zuwanderer sucht und am rechtesten Rand der Republik Anhänger fischt. Bis vor Kurzem hätte es einiger Phantasie bedurft, um zwischen beiden eine Schnittmenge zu finden. Nun ist sie gefunden: der Gartenzwerg, wie er Experten zufolge in 25 Millionen deutschen Gärten stehen soll. Inbegriff des Spießbürgertums und schlechten Geschmacks, oft als ironische Darstellung des Deutschen Michels verstanden.
Der ADAC hat sich nun den Zorn der AfD zugezogen, weil er in seinem neuen Werbevideo einen Gartenzwerg explodieren lässt. Auch das natürlich ironisch gemeint. Das Video soll den anderen, den neuen ADAC präsentieren. Er will sich nicht mehr auf die vier Begriffe reduzieren lassen, aus denen sich sein Akronym zusammensetzt: Allgemeiner Deutscher Automobil Club. Das ist schon aus wirtschaftlichen Gründen überlebensnotwendig, denn die beiden vergangenen Jahre hat Europas größter Automobilclub jeweils einen Verlust eingefahren. Und die Lage wird für den ADAC nicht einfacher, wenn Carsharing den Autobesitz immer häufiger ablöst und neue Wettbewerber wie MySchleppApp mit niedrigen Preisen angreifen.