So spielt sich die Gaming-Innovation von BMW

Im Oktober vereinbarten das Schweizer Start-up nDream und Premium-Hersteller BMW eine Partnerschaft für die Nutzung der Cloud-Videospielplattform "AirConsole". Jetzt wird das Angebot erstmals in Serie ausgerollt. Die "AirConsole" ist erstmals auf dem Curved Display des neuen BMW Fünfer verfügbar, der ab Herbst vor den Kunden rollt.

15 Spiele-Titel werden dabei zum Start in der BMW-Limousine verfügbar sein. Das Angebot soll aber stetig weiter wachsen. Als Steuerung für die Spiele wird das eigene Smartphone genutzt. Die "AirConsole" setzt dabei auf sogenannte "Casual"-Titel, also schnelle, grafisch unaufwändige Gelegenheitsspiele, statt großer Gaming-Produktionen mit aufwändiger Inszenierung. BMW-Kunden sollen bei Ladepausen oder kurzen Wartezeiten schnell an das entsprechende Angebot kommen.

Aber wie fühlt sich das an? Im Test überzeugt die "AirConsole" durch eine direkte, problemlose Verbindung mithilfe der zuvor auf dem Smartphone installierten AirConsole-App. Die Titel lassen sich aber auch nur über das Einscannen eines QR-Codes auf dem Display starten.

Ungewohnt ist das Fehlen jegliches haptischen Feedbacks beim "Druck" auf eine entsprechende Taste. Weil das glatte, flache Smartphone-Display zum Beispiel beim Fußball-Spiel "Golazo" die entsprechenden Tasten für "Torschuss" oder "Spielerwechsel" eben nur einblendet, geht der Blick bei der ersten Testpartie mindestens so oft nach unten auf das eigene Display wie auf das Display des BMW-Fünfers, wo das eigentliche Spiel stattfindet.

Die getesteten Titel laufen alle flüssig und fehlerfrei. Grafisch sind sie auf dem Niveau älterer Smartphone-Spiele, wobei nDream hier für die "AirConsole" noch nachrüsten wird und die technischen Möglichkeiten bei weitem nicht ausreizt. Klar ist aber: Die "AirConsole" soll anders als Tesla bei seinen Planungen mit der Spieledatenbank Steam kein Anbieter für Spiele-Toptitel werden, sondern sich auf das schnelle, einfache Casual-Segment konzentrieren.

Bis zu vier Spieler können sich unter anderem auch in einem Musikquiz messen, bei dem das Fahrzeug Titel aus der Datenbank eines Streaming-Anbieters anspielt und auf den Smartphones der Spieler mögliche Songtitel oder Interpreten vorgeschlagen werden. Ein simples, aber kurzweiliges Format, das vor allem für im Stau stehende Familien mit lärmenden Kindern auf der Rückbank von Interesse sein könnte.

Anthony Cliquot, CEO von "AirConsole" sagt: "Wir brauchen für unser Projekt Titel, die einfach und zugänglich sind. Die meisten BMW-Kunden hatten noch nie das klassische Gamepad einer Spielekonsole in der Hand." Und die, die schon eins in der Hand hatten, werden es eher zuhause vor einem großen Fernseher nutzen wollen, als auf dem im Vergleich immer noch kleinen Display in ihrem Fahrzeug. So sieht man es jedenfalls bei BMW.

Im neuen Fünfer ist die Applikation zunächst für ein Jahr freigeschaltet, danach dürften monatliche Kosten für die Nutzung der "AirConsole" anfallen. Die genauen Vertriebsoptionen werden noch geprüft. Auch die Premium-Konkurrenz von Mercedes und Audi arbeitet an entsprechenden Projekten. Audi setzt mit Holoride unter anderem auf ein Format mit VR-Brillen, das die Bewegungen des Fahrzeugs mit der Brille synchronisiert.

Aus dem Datencenter:

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