Das Projekt hatte Audi-Entwicklungsvorstand Oliver Hoffmann bereits im Mai angekündigt. Mit dem Audi Charging Hub will die VW-Tochter erstmals testen, wie sich ein eigenes Schnelladenetz für die eigenen E-Autos aufbauen lässt. Den Standort für den Test verkündte nun Vorstandschef Markus Duesmann selbst: "Im Herbst starten wir in Nürnberg ein Pilotprojekt", sagte er am Dienstag auf der Klimakonfernz der Stiftung Klimaneutralität in Berlin.
Zum Einsatz kommen sollen dort "gebrauche Lithium-Ionen-Batterien aus Entwicklungsfahrzeugen, die dort als Pufferspeicher dienen", wie Duesmann ausführte. Hinzu kommen Solarzellen auf dem Dach, die Strom liefern. Dadurch will Audi Schnelladen mit bis zu 300 Kilowatt ermöglichen, ohne dass aufwendig neue Stromleitungen verlegt werden müssen. "Mit dem Konzept könne wir auch dort eine Ladeinfrastruktur ermöglichen, wo es bisher undenkbar war, weil es die Netzinfrastruktur einfach nicht hergegeben hat", sagte Ewald Kreml, der für die Strategie des Audi Charging Hub verantwortlich ist.
Der Audi Charging Hub ist würfelförmig und besteht aus mehreren Modulen, die sich innerhalb eines Tages auf- und abbauen lassen sollen. Dadurch, so Kreml, lasse er sich auch gezielt zu Veranstaltungen aufstellen. Er soll auch Fahrern anderer Marken offenstehen, Audi-Kunden genießen aber eine Vorzugsbehandlung: Sie können sich ihren Ladetermin per App reservieren und müssen sich dann nicht in der Schlange anstellen. Zudem haben sie Zugang zu einer Lounge im Obergeschoss.
Geplant ist früheren Angaben zufolge zunächst nur ein Standort, eben jener in Nürnberg. Dort will Audi das Konzept mehrere Monate lang testen. Anschließend werde man entscheiden, ob man es europaweit ausrollen werde.
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