Volkswagens neuer Konzernchef Oliver Blume ordnet die Software-Planungen innerhalb des Konzerns neu und zieht einem einstigen Prestige-Projekt endgültig den Stecker. Der Braunschweiger nimmt sich damit einer der problematischsten Hinterlassenschaften seines Vorgängers Herbert Diess an, um VW bei der Entwicklung wieder in die Spur zu bekommen.
So wird das bereits seit längerer Zeit kaum noch konsequent vorangetriebene Artemis-Projekt, aus dem ursprünglich bereits 2024 ein hocheffizientes Elektro-Auto für Audi entstehen sollte, nun endgültig beerdigt. Das Projekt war zuletzt schon mehrfach verschoben worden. Kürzlich galt nur noch das Jahr 2027 als realistischer Marktstart.
Die bisher geplanten Artemis-Modelle sollen nach Informationen der Automobilwoche jetzt ohne die bisher geplante Super-Software 2.0 als Landjet und Landyacht kommen. Die Entwicklung dieser Modelle wurde wieder aus dem Projekt selbst in die Konzernentwicklung integriert. Autonomes Fahren nach Level 4.0 rückt damit vorerst in weite Ferne.
Das Handelsblatt hatte sogar berichtet, die Ingolstädter müssten ihre gesamte Verantwortung im Bereich autonomes Fahren für PKW ab sofort an Volkswagen Nutzfahrzeuge abtreten. Diese Verantwortung habe aber ohnehin nicht bei Audi selbst, sondern bei Cariad gelegen, hieß es dazu in Konzernkreisen. VWN verantwortet so wie bisher die Entwicklung autonomer Fahrlösungen für Shuttle-Dienste. Daran hat sich auch jetzt nichts geändert.
Völlig offen ist aber nun, wann es bei Audi tatsächlich umgesetzt wird. Das parallel laufende Projekt bei VWN läuft dagegen weiter: 2025 sollen in Hamburg die ersten autonom fahrenden ID Buzz AD als Shuttle an den Start gehen.