BMW baut Leipzig zum E-Kompetenzzentrum aus

Den Ort hätte BMW kaum besser wählen können: Dort, wo bis Juni noch der Ur-Stromer i3 gebaut wurde, entstehen jetzt Batteriemodule für die neuen E-Modelle der Marke. Zwei Produktionslinien für Batteriemodule laufen bereits, die letzte war erst im Juli direkt nach dem Ende des i3 in Betrieb gegangen.

Jetzt will BMW den Bereich deutlich erweitern. Insgesamt acht weitere Produktionslinien sollen bis 2024 in Betrieb gehen, kündigte Produktionsvorstand Milan Nedeljkovic am Donnerstag in Leipzig an. Leipzig soll dadurch zum zweiten E- Kompetenzzentrum in Deutschland nach Dingolfing werden. "Als Geburtsstätte des BMW i3 hat der Standort Leipzig dabei eine besondere Bedeutung", sagte Nedeljkovic, der hier bis 2015 selbst Werkleiter war und die Monatage des i3 damals mit aufgebaut hatte.

Künftig sollen hier nicht nur Batteriemodule zusammengesetzt werden, wie es bereits jetzt geschieht. Auch das vorherige Lackieren der Batteriezellen will BMW künftig hier erledigen, ebenso am Ende die Montage der Module zu kompletten Hochvoltbatterieeinheiten, die dann direkt in die Fahrzeuge eingebaut werden können. Damit, so Markus Fallborn, Leiter der Motoren- und E-Antriebsproduktion, werde Leipzig nach Dingolfing der zweite Standort, an dem die gesamte Produktionskette der Hochvoltbatteriefertigung stattfinde.

Mehr 800 Millionen Euro will BMW bis 2024 in den Ausbau des Standorts zum neuen E-Kompetenzzentrum investieren. 170 Millionen Euro waren davon bereits in die ersten beiden Batteriemodullinien geflossen. Bereits im kommenden Jahr sollen die ersten neuen Anlagen in Betrieb gehen: Eine dritte Modulfertigungslinie startet im Sommer, fünf Zelllacklinien gehen ab Frühjahr nach und nach in Betrieb. 2024 sollen dann noch zwei Fertigungslinien für die kompletten Hochvoltbatterien folgen. 

Zum Einsatz kommen sollen die Hochvoltspeicher aus Leipzig dann vor allem in der E-Version des kommenden Mini Countryman, der dann in Leipzig anläuft.  Bisher lieferte Leipzig Batteriemodule vor allem für den i4 nach München. Die Zellen wurden dabei bisher in Regensburg oder Dingolfing lackiert, der Zusammenbau zum kompletten Hochvoltspeicher  samt Kühlung, Steuergeräten und Aluminiumgehäuse erfolgte dann in Dingolfing. Künftig erfolgen alle Arbeitsschritte direkt in Leipzig.

Aus den 700 Mitarbeitern, die Leipzig bereits in der Batteriekomponentenfertigung tätig sind, sollen bis 2024 mehr als 1000 werden. Das wäre rund ein Fünftel der heutigen Belegschaft am Standort. In Leipzig baut BMW bisher den Einser sowie Zweier Active Tourer und Gran Coupé. Das Werk war 2005 eröffnet worden.

Aus dem Datencenter:

Modellvorschau BMW 2022 bis 2024