BYD lehrt die Konkurrenz das Fürchten

Der chinesische Hersteller BYD wird im Rückspiegel der großen deutschen Hersteller immer größer. Im Mai meldete das Unternehmen eine sagenhafte Zahl von 240.220 verkauften "New Energy Vehicles", was Elektrofahrzeuge und Plug-In-Hybride zusammenfasst. Es ist ein neuer Verkaufsrekord für BYD, der die 210.295 Fahrzeuge aus dem April noch einmal übertrifft. Besonders beeindruckend sind diese Zahlen im Vergleich mit denen deutscher Hersteller.

So kommt Europas größter Autobauer Volkswagen mit seiner Kernmarke VW zwar im ersten Quartal auf 1,02 Millionen ausgelieferte Fahrzeuge. Davon waren aber in den ersten drei Monaten des Jahres zusammen nur rund 70.000 vollelektrische Modelle und das waren auch schon knapp die Hälfte aller BEVs des Konzerns in diesem Zeitraum (141.000). BYD hingegen erreicht alleine im Mai nach eigenen Angaben einen Absatz von 126.091 vollelektrischen Fahrzeugen. 

Oder noch deutlicher: Premium-Hersteller Audi meldete für das gesamte Geschäftsjahr 2022 exakt 118.196 weltweit verkaufte Stromer. Diese Zahl übertrifft der immer stärker wachsende BYD-Konzern ebenfalls schon innerhalb der letzten vier Wochen. Auch Tesla ist mit seinen im ersten Quartal gemeldeten 422.875 Auslieferungen der vier Modelle zeitnah in Reichweite. BYD erreichte in den ersten drei Monaten 267.819 BEV-Verkäufe, steigert sich aber seitdem jeden Monat weiter.

Auffällig ist: Der erst auf der Auto Shanghai vollständig gezeigte Elektro-Kleinstwagen Seagull erreichte im Mai in China bereits einen Absatz von 14.300 Fahrzeugen. Bestseller ist der BYD Qin, eine wahlweise als Hybrid oder Stromer erhältliche Mittelklasse-Limousine, die in Deutschland nicht verkauft wird. Vom Qin verkaufte BYD nach eigenen Angaben im Mai 2023 insgesamt 43.757 Fahrzeuge. 

Noch beeindruckender ist der Produktionshochlauf bei BYD im Vergleich mit den Vorjahreszahlen. Im Mai 2022 verkauften die Chinesen 53.349 vollelektrische Fahrzeuge und insgesamt 114.943 Autos. Eine Steigerung von mehr als einhundert Prozent innerhalb von nur zwölf Monaten. Das ehrgeizig formulierte Ziel von rund 3 bis 3,5 Millionen verkauften "New Energy Vehicles" scheint da problemlos in Reichweite.

2022 waren es insgesamt noch "nur" 1,86 Millionen Fahrzeuge. Schon jetzt ist BYD der größte Autobauer in China und löste vor der Auto Shanghai 2023 im April Volkswagen ab. Es war sicher nicht der letzte Achtungserfolg des immer weiter wachsenden Konzerns. Im Rückspiegel der deutschen Hersteller ist BYD längst groß zu sehen - fragt sich, wie lange es dauert, bis sie zum Überholvorgang ansetzen.

Aus dem Datencenter:

Absatz der deutschen Premium-Marken in China von 2012 bis 2022