Carglass will das Thema Kalibrierung mit Hilfe eines Kompetenzzentrums in München vorantreiben. Dort wird das Wissen zu diesem Thema gebündelt. Ein Experten-Team in München soll damit den Kollegen in den 344 anderen Standorten bei Problemen mit der Kalibrierung der Frontkameras nach dem Austausch von Fahrzeugscheiben zur Verfügung stehen.
Die Frontkamera ist für viele Fahrerassistenzsysteme unverzichtbar. Doch sie kann nur dann richtig funktionieren, wenn ihre Blickrichtung exakt mit der vom System erwarteten übereinstimmt. "Wenn sie nur ein Grad abweichen, sind das auf 100 Meter schon 1,75 Meter Abweichung", sagt Bernd Zimmermann, Director Service Delivery bei Carglass.
Deswegen muss das System nach einem Scheibenwechsel neu kalibriert werden. Doch dabei kann es - insbesondere bei neuen Modellen – immer wieder unerwartete Schwierigkeiten geben. So brauchen manche Fahrzeugmodelle für die Kalibrierung ein eher dunkles Umfeld, andere möglichst viel Licht. Stoßen Carglass-Mitarbeiter auf Schwierigkeiten, hilft ihnen nun ein Anruf in München.
Dort testet Carglass zudem, wie die Abläufe der aufwendigen Kalibrierung verbessert werden können. Unter anderem hat man dort derzeit den Prototyp einer virtuellen Kalibrierungstafel von Hella Gutmann im Betrieb. Statt die für das jeweilige Fabrikat passende Tafel aufzuhängen und während der Kalibrierung gegebenenfalls umzuhängen, kann die Tafel nun projeziert werden. Zudem macht sie es unnötig, die Vielzahl an Tafeln die es gibt vorzuhalten. Alleine in München sind es bisher 20 verschiedene.