Conti und Kopernikus wollen automatisiertes Parken massentauglich machen

Bisher gibt es das nur in der absoluten Premium-Klasse und auch nur als Vorrüstung oder im Testbetrieb: Autos, die komplett fahrerlos durchs Parkhaus steuern und sich einen Stellplatz suchen. Der Zulieferer Continental will das Verfahren nun in die Breite bringen - und steigt dafür beim KI-Spezialisten Kopernikus aus Leipzig ein. Gemeinsam will man nun eine bezahlbare Funktion für das Automated Valet Parking (AVP) schaffen.

"Kopernikus und Continental entwickeln zusammen eine sichere, komfortable und erschwingliche Lösung" kündigte Ralph Lauxmann, Leiter Strategy and Future Solutions im Geschäftsfeld Autonomous Mobility and Safety bei Continental, an. Dabei setzen die beiden auf ein System mit fest in die Infrastruktur eingebauten Sensoren und einer zentralen Künstliche Intelligenz, die die Autos im Parkhaus steuert.

Erste Ergebnisse sollen bereits im September auf der IAA Mobility in München gezeigt werden. Gemeinsam mit Ford, BMW, Mercedes-Benz, Jaguar Land Rover und der VW-Softwareschmiede Cariad beteiligen sich Continental und Kopernikus an einer Fahrdemonstration im IAA-Messeparkhaus. "Hier kann man live miterleben, wie wir mit verschiedenen Fahrzeugherstellern und Marken zusammenspielen, um autonomes Parken für alle zu realisieren", sagte Kopernikus-Chef Stefan Jenzowsky.

Der technische Ansatz entspricht dem von Daimler und Bosch, der bereits in der neuen S-Klasse verbaut wurde. Das Top-Modell der Stuttgarter war damit 2020 das erste Serienmodell der Welt mit einer AVP-Funktion. Genutzt werden kann sie bisher aber kaum: Nur in einem Parkhaus am Flughafen Stuttgart gibt es dazu derzeit einen Testbetrieb mit Ausnahmegenehmigung, eine generelle Freigabe für das System fehlt noch. Auch VW und Audi arbeitet an einem solchen System.

Conti fährt bei dem Thema allerdings zweigleisig. Parallel wird auch an einer Parkfunktion gearbeitet, die allein auf den Daten der Fahrzeugsensoren basiert und ohne Hilfe der Infrastruktur auskommt. "Bei Continental arbeiten wir an beiden Lösungen, sowohl an einem autonomen Parkvorgang, welcher auf Fahrzeugsensordaten basiert, als auch an einer Lösung auf Basis intelligenter Infrastruktur", sagte Lauxmann. "Die Beteiligung an Kopernikus ist für uns der logische, nächste Schritt, um beide Themen weiter voranzutreiben und zeitnah eine marktfähige Lösung anzubieten."

An dem vor fünf Jahren gegründeten Startup Kopernikus hält Conti künftig eine Minderheitsbeteiligung. Nähere Details nannten beide Seite nicht. Darüber sei Stillschweigen vereinbart worden. Kopernikus war zunächst in Ingolstadt gegründet worden, hatten seinen Sitz dann 2018 zunächst nach Berlin verlegt und war im vergangenen Jahr schließlich nach Leipzig umgezogen, nachdem der Technologiegründerfonds Sachsen bei dem Start-up eingestiegen war.

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Aus dem Datencenter:

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