Die Einführung neuer Abgasnormen in der EU dürfte die Reifenindustrie in der Vergangenheit stets mit überschaubarem Interesse verfolgt haben. Nun jedoch ist die Lage anders. Denn bei der für 2025 geplanten neuen Euro-7-Norm sieht der Entwurf der EU-Kommission vor, dass erstmals auch die Bremsstaubemissionen und der Reifenabrieb berücksichtigt werden. Mehr noch: Im Zuge der Elektrifizierung von Automobilen seien diese „auf dem Weg, die Hauptquellen der Partikelemissionen von Fahrzeugen zu werden“, heißt es bei der EU-Kommission.
Reifenabrieb ist ein zunehmendes Problem für die Umwelt. Jedes Jahr fallen allein in der EU rund 500.000 Tonnen davon an – als Pneu-Bestandteil gelangt so auch synthetischer Kautschuk, also Mikroplastik, in die Umwelt. Und das nicht in geringen Mengen: Studien bescheinigen, dass ein Drittel der Mikroplastik-Emissionen in der EU auf Reifenabrieb zurückzuführen ist. Der Pneu-Abrieb bleibt auf oder in der Nähe der Straße liegen, ehe er vom Regen in die Böden, Seen, Flüsse und Meere gespült wird und schließlich in die Organismen Hunderter Tierarten gelangt.
Auf der Suche nach einer Lösung für das Mikroplastik-Problem ist das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Stuttgart vorangekommen. Entwickelt wurde vom DLR der Prototyp ZEDU-1 – die Zero Emission Drive Unit der ersten Generation.