Herbert Diess stellt höchste Anforderungen. An sich selbst. An seine Teams. Und an das Wolfsburger Kernlabel Volkswagen Pkw, dessen Vorstand er seit Mitte 2015 vorsitzt. Vom Markenchef persönlich stammt die unmissverständliche Maßgabe, mit der sich das Unternehmen die Zukunft alternativer Autoantriebe erschließen soll: "Auch der 'Golf des Elektrozeitalters' muss ein Volkswagen sein", postuliert der Topmanager.
Damit dies gelingen kann, muss Diess nochmals mehr Dampf auf den Kessel geben. Mit Thomas Ulbrich, der im Februar das neue VW-Vorstandsressort E-Mobilität übernimmt, holt er sich dafür die passende Verstärkung. Die in knapp zwei Jahren anlaufende I.D.-Modellfamilie muss vom Start weg voll ins Schwarze treffen. Potenzielle Käufer sollen aus Diess' Sicht Schlange stehen für die neuen Stromer. Der Handel soll frohlocken ob erklecklicher Margen. Die I.D.-Fabriken weltweit sollen brummen, nicht nur jene im sächsischen Zwickau.
Der Modulare Elektrifizierungsbaukasten (MEB), auf dem die I.D.-Fahrzeuge beruhen, soll von der Schräghecklimousine über ein SUV und artverwandte Derivate bis hin zum Kleinbus ŕ la "Bulli" attraktive Karosserien tragen. In VW-üblicher Topqualität. Zu bezahlbaren Preisen. Und eben weltweit, vor allem auch im Reich der Mitte: "Perspektivisch werden rund zwei Drittel aller MEB-Fahrzuge in China auf die Straße kommen", sagt Diess voraus.
Dicke Bretter sind da mithin zu bohren. Mit Ulbrich betraut Diess deshalb nun eine seiner durchsetzungsstärksten Führungskräfte mit der Projektverantwortung für alle E-Autos der Marke Volkswagen. Als erfahrener Produktions- und Logistikspezialist ist Ulbrich überdies wie kaum ein Zweiter geeignet, das geplante Kompetenzzentrum für Elektromobile im besagten Zwickau hochzuziehen.