Die Zahlen, die Wayne Griffiths, Seat-Marketing-Chef und in Personalunion Chef der neuen Sub-Marke Cupra, an die Wand wirft, sprechen für sich.
Seit 2016 ist der Absatz von Seat um satte 53 Prozent gestiegen– dank neuer SUV-Modelle–, dabei sind die Kunden mit 46 Jahren im Schnitt acht Jahre jünger als im Marktdurchschnitt und auch im Durchschnitt der VW-Konzernmarken.
Die Bereitschaft, in Seat zu investieren, sei bei den Händlern zwischen 2015 und 2019 rasant gestiegen, so Griffiths. Seat robbte sich von Platz zehn vor bis auf Platz zwei. Dabei habe sich die Umsatzrendite der Händler auf zwei Prozent verbessert.
"Jung, provokativ, cool, stark im Design und aus der inspirierenden Metropole Barcelona", so wirbt Griffiths für die Marke, die zuletzt mit bunten Werbespots, die Diversität und Spontaneität als Lebensgefühl in den Mittelpunkten rücken, auf sich aufmerksam machte.
Immer wieder kommt der Marketing-Mann auf Barcelona zurück, eine "junge, pulsierende Stadt", deren Lebensgefühl Seat mit Cupra in Blech und Stahl gießen möchte.
Um die Marke soll eine "Community" wachsen. Darum strickt Seat Veranstaltungen und testet neue Formate. In Kürze soll in Mexiko City der erste Flagship-Store von Cupra öffnen.
"Wir glauben, es gibt noch genug Kunden, die ein eigenes Auto wollen", sagt Griffith, weist aber selbst auf alarmierende Zahlen hin. So ist der Anteil der unter 30-Jährigen, die einen Führerschein machen, um 20 Prozent gefallen – und das erste Auto werde durchschnittlich fünf Jahre später gekauft.
Um möglicherweise bröckelnde Verkäufe aufzufangen, investiert Seat in Mikromobilität. Vor Kurzem haben die Spanier das Konzept-Fahrzeug Minimo hergestellt und erst gestern ihr erstes Elektro-Motorrad angekündigt.
Zudem kooperiere man mit Tretroller-Anbietern, etwa rund um das Fußballstadion des FC Barcelona. Die Spieler des international sehr erfolgreichen Klubs hat man zudem als Markenbotschafter gewonnen.
"Wir haben noch viel vor uns", gibt Griffiths zu, "die größte Herausforderung wird, die Marke Cupra noch bekannter zu machen." Ob Cupra die Marke Seat ersetzten wird? "Nein", sagt Griffiths, "beide Marken haben ihre Berechtigung."
Noch, möchte man anfügen. Ob sich Volkswagen in Zukunft tatsächlich zwei kleine, junge Marken leisten möchte? Man darf gespannt sein.
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