Auch wenn die Hersteller zuletzt Entwarnung in Sachen Umstellung auf WLTP II gegeben haben: Bei einigen Marken führt der seit Anfang des Monats verpflichtende neue Standard für die Verbrauchs- und Abgasmessung offenbar doch zu Verwerfungen.
Darauf deuten zumindest die Eigenzulassungen im August hin. In diesem Monat konnten – abgesehen von einigen Ausnahmen – zuletzt Fahrzeuge nach dem alten Standard WLTP I zugelassen werden.
Schon vor einem Jahr, direkt vor WLTP I hatte dieser Effekt zu einem massiven Anziehen der Eigenzulassungen im August geführt. Und dieses Jahr sieht die Kurve ähnlich aus. Daher lohnt es - anders als beim Push-Ranking der Automobilwoche üblich - diesmal zuerst in die Veränderungen der Anteile und dann erst in das Push-Ranking selbst zu blicken.
Über alle Marken sprang der Anteil der Eigenzulassungen um sechs Prozentpunkte. Doch bei einigen Fabrikaten fällt der Sprung weit größer aus (siehe erste Grafik): Allen voran Dacia. Die Renault Tochter ist eigentlich in fast jedem Monat die Marke mit dem geringsten Push-Anteil und den geringsten Eigenzulassungen. Doch im August schoss dieser Wert auf ein Vielfaches des üblichen. Auch bei Renault, Smart, Peugeot, Nissan und Skoda legt der Anteil der Eigenzulassungen um zweistellige Prozentpunkt-Werte zu. Einen großen Anteil am Plus des Gesamtmarktes dürften zudem die gut 8 Prozentpunkte Zuwachs von Marktschwergewicht VW haben.
Doch es gibt auch gute Nachrichten: Bei Audi – einer der Marken die 2018 am stärksten unter WLTP I litten – zeigt sich bei den Eigenzulassungen nicht mal ein Zucken.
Ob den heftigen Verschiebungen bei den Eigenzulassungen auch Auswirkungen auf die Gesamt-Neuzulassungen im September folgen, bleibt abzuwarten. Sie sind aber zumindest ein deutliches Indiz, wo es Einbrüche geben könnte.
Sollte die Grafik nicht richtig angezeigt werden, klicken Sie bitte hier: //www.datawrapper.de/_/UfQ3T/
Trotz aller Verschiebungen zeigt sich beim Push-Ranking (Grafik unten) dagegen ein eher vertrautes Bild. Am stärksten drückte Opel Fahrzeug in den Markt, auch wenn die Rüsselsheimer nur unterdurchschnittlich zulegten. Dahinter folgt Porsche. Ebenfalls eine Marke, die man hier schon häufiger gesehen hat.
Die Überraschung gibt es auf dem dritten Platz: Skoda. Nach einem Zuwachs des Push-Anteils um 17 Prozentpunkte findet sich die Marke plötzlich in der Spitzengruppe des Negativrankings.
Sollte die Grafik nicht richtig angezeigt werden, klicken Sie bitte hier: //www.datawrapper.de/_/aT6P7/