Diess für "größtmögliche Sanktionen" gegen Russland

Frank Johannsen

VW-Chef Herbert Diess warnt vor dramatischen wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Kriegs. Das werde vor allem auch Europa und Deutschland treffen. Dennoch spricht er sich für harte Sanktionen gegen Russland aus.

Donnerstag, 10. März 2022, 11.34 Uhr

Herbert Diess: Der VW-Chef hat sich für harte Sanktionen gegen Russland ausgesprochen. (Foto: VW)

Mit seinem SUV-Look wirkt der Kwid nicht wie ein Billigauto. (Foto: Renault)

Plazt 4: Tata: Als neuen Kooperationspartner für Indien hat Volkswagen den Hersteller Tata Motors erwählt, welcher Eigentümer von Jaguar-Land-Rover und zugleich mit 324.000 verkauften Autos einer der größten Automobilhersteller in Indien ist. Seit Februar 2016 ist der Deutsche Günter Butschek als CEO im Unternehmen. (Foto: Tata Motors)

Auf Platz drei der größten Autobauer Indiens rangiert der indische Hersteller Mahindra & Mahindra, der im vergangenen Jahr 428.000 Autos verkaufte. Im Zuge eines Joint Venture wurde das Fahrzeug Logan einmal von Renault und Mahindra gemeinsam aufgelegt, bevor Renault seinen Minderheitsanteil von 49 Prozent an Mahindra & Mahindra verkaufte. (Foto: Mahindra)

Der Gewinn des Unternehmens ist im ersten Quartal 2016 geschrumpft. (Foto: Hyundai)

Die Nummer eins: Maruti-Suzuki verkaufte 2016 in Indien rund 1,4 Millionen Autos und ist damit der unangefochtene Marktführer auf dem Subkontinent. Der Maruti Alto ist dabei das absolute Erfolgsmodell in Indien. (Foto: Suzuki)

VW-Chef Herbert Diess spricht sich im Ukraine-Konflikt für harte Sanktionen gegen Russland aus. "Wir brauchen glaube ich gegenüber Putin einen sehr kraftvollen Auftritt", sagte er am Mittwochabend am Rande der Weltpremiere des ID Buzz in Hamburg. "Ich würde auch sagen: größtmögliche Sanktionen." Allerdings müsse man dann auch schnell an den Verhandlungstisch kommen, um eine diplomatische Lösung zu finden. "Deshalb würde ich mich freuen, wenn wir bald auf Augenhöhe mit Putin wieder verhandeln könnten. Und auch aus der Position der Stärke heraus."

Zugleich warnte er davor, dass ein lang andauender Krieg in der Ukraine dramatische Folgen für die Wirtschaft Europas haben könnte. "Ein anhaltender Konflikt wäre sicher sehr zum Schaden Europas", sagte Diess. "Ich glaub, dass Europa und Deutschland auch sehr stark leidtragend sein können bei einem lang anhaltenden Ukraine-Konflikt."

"Sehr große Sorgen"

VW hatte vergangene Woche sein Russland-Geschäfts ausgesetzt und auch die Produktion im Werk Kaluga gestoppt. "Wir haben 7000 VW-Mitarbeiter in Russland, die wir weiterbezahlen zunächst", sagte Diess. Auswirkungen habe der Konflikt momentan aber vor allem in Deutschland, weil wegen fehlender Kabelbäume aus der Ukraine Werke stillstehen. Wie viele Fahrzeuge dadurch nicht gebaut werden können, lasse sich nicht sagen, so Diess.

"Man kann auch noch nicht sagen, was sich wirtschaftspolitisch und volkswirtschaftlich in Deutschland daraus entwickelt", so Diess weiter. "Das ist eine sehr unübersichtliche Situation, die uns sehr große Sorgen macht." Befürchtungen, der Ukraine-Krieg könnte auch das für VW wichtige China-Geschäft beinträchtigen, habe er "momentan noch nicht".

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