Die Umstellung auf die digitale Welt ist für Autohersteller nicht mehr nur Luxus, sondern ein Muss. Das ist für den Chef des Ludwigsburger Management- und IT-Beraters MHP, Ralf Hofmann, die Erkenntnis aus der Corona-Krise. Das sagte er zur Eröffnung des Automobilwoche Kongresses 2020 im Gespräch mit Herausgeber Helmut Kluger. "Die alten Geschäftsmodelle sind nicht nur gefährlich, sondern massiv gefährdet."
Das große Problem für die klassischen Hersteller ist für Hofmann ihre Zweigleisigkeit. Auf der einen Seite gebe es das bewährte Geschäft, das in normalen Zeiten immer noch hohe Renditen abwirft. "Das muss man ja weiter betreiben. Man muss ja Geld verdienen." Und auf der anderen Seite müssten Hersteller und Zulieferer die Transformation zur E-Mobilität meistern. "Das erfordert hohe Investitionen – vor allem auch in die Fahrzeug-IT."
Hofmann verwies auf das Schicksal Nokias. Der ehemalige Handy-Weltmarktführer aus Finnland sei letztlich an der Software gescheitert. Er habe ein altes Betriebssystem mit neuen Funktionalitäten ausstatten wollen. Das habe nicht funktioniert. Apple habe dann mit seiner neuen Plattform Nokia "gekillt". Hofmann hat aber den Eindruck, dass die deutschen Hersteller die Herausforderungen angenommen haben. Das dokumentiere etwa Volkswagen mit der Gründung der Car.Software.Organisation.