Pro - Die Hersteller sind längst weiter

Machen wir uns doch nichts vor: Das faktische Verbot zur Zulassung von Verbrennern in der EU ab 2035 stellt in der Automobilindustrie niemanden mehr wirklich vor Probleme. Die Ziele der meisten Hersteller sind längst weit ehrgeiziger als die kompromisslose Festlegung des Europaparlaments. Die klare Ansage ist da, aber erwartet wurde sie ohnehin.

Audi legt bereits 2026 den letzten neuen Verbrenner auf, Opel will bis 2028 vollelektrisch sein, Mercedes bis 2030. Unser größter Autobauer Volkswagen pumpt bereits Milliarden in die Elektromobilität und hat ebenfalls längst alternativlos diesen Kurs eingeschlagen. Und mal ehrlich: Selbst BMW, die sich selbst als "technologieoffen" beschreiben, hat längst mit einem entsprechenden Signal aus Brüssel gerechnet.

Die ab 2025 geplante "Neue Klasse" wird zwar theoretisch auch Verbrenner aufnehmen können, aber in der Praxis natürlich eine reine Elektroplattform sein. Auch in München hat man die Zeichen der Zeit klar erkannt und sich entsprechend positioniert.

Der Branche, vor allem die aktuell so gebeutelten Zulieferer, haben noch zwölf Jahre, um sich auf das vollständige Elektrozeitalter vorzubereiten. Schaut man sich das aktuelle Tempo, der industriellen Disruption und Transformation an, wirkt das Zeitfenster groß genug.

Die EU hat Fakten geschaffen und der Automobilindustrie den zukünftigen Weg klar aufgezeigt. Die Wanderschuhe und den Rucksack, um ihn zu bestreiten, haben die Hersteller dafür längst bereitgestellt. Jetzt können sie dann auch loslaufen.

Aus dem Datencenter:

Marktanteile nach Antriebsarten im Mai 2022