E-Autos nicht schuld am Frachterbrand

Nach dem Brand auf dem Autofrachter Fremantle Highway Ende Juli dauern die Bergungs- und Sicherungsarbeiten an dem Schiff im niederländischen Eemshaven weiter an. Viele Fahrzeuge befinden sich noch immer an Bord des Wracks. Erste Inspektionen liefern nun aber Erkenntnisse über ihren Zustand – und legen den Schluss nahe, dass die geladenen Elektroautos entgegen zahlreicher Medienspekulationen nicht die Brandursache waren.

Insgesamt transportierte das Schiff fast 3800 Fahrzeuge, darunter befanden sich auch rund 500 E-Autos. Diese seien unversehrt und scheiden demnach als Brandursache aus, berichtet das Branchenportal "Automotive Logistics" mit Bezug auf niederländische Medien. Die vier unteren Decks enthielten laut den Berichten rund 1000 Fahrzeuge, darunter die 500 E-Autos. Nach Angaben des Chefs des Bergungsunternehmens Boskalis sind diese Fahrzeuge "in gutem Zustand" und "vollkommen beweglich".

Auf den vier oberen der insgesamt zwölf Decks sei der Schaden dagegen am größten. Sie seien nur schwer zugänglich und das Entladen der Autos nicht möglich, weil viele davon durch die extreme Hitze mit dem Schiff verschmolzen seien. Selbst bei den Autos, die bereits vorsichtig entladen werden, bestehe zudem die Gefahr, dass erneut Feuer ausbreche "und das ganze Elend von vorne beginnt", wird der Experte zitiert. Die Fremantle Highway soll bis zum 14. Oktober im Eemshaven bleiben.

Der Frachter war auf dem Weg von Bremerhaven nach Singapur und befand sich rund 30 Kilometer nördlich der Wattenmeerinsel Ameland, als das Feuer ausbrach. Die Ursache ist weiterhin ungeklärt. Die Hersteller der geladenen Fahrzeuge – darunter Volkswagen, BMW und Mercedes-Benz – sollen zusätzlich zu den Teams vor Ort eigene Fachleute zum Wrack entsenden. Bei dem Frachterbrand kam ein Besatzungsmitglied ums Leben, 22 weitere wurden verletzt.

Aus dem Datencenter:

Entwicklung der reinen Elektroautos in Deutschland bis Juli 2023